Ökumenischer „FluchtKreuzWeg“ führte durch Salzburg
Kirchliche Veranstalter fordern mehr Menschlichkeit für alle Geflüchteten
Salzburg (epdÖ) – Bei einem politisch-ökumenischen Kreuzweg durch die Innenstadt von Salzburg standen die Solidarität mit und der Respekt vor Menschen auf der Flucht im Mittelpunkt. Mehr als 100 Menschen gingen am Karfreitag zur Todesstunde Christi diesen „FluchtKreuzWeg“, der auf das Leiden und Sterben von Flüchtenden und Vertriebenen in der Ukraine sowie in anderen Krisengebieten aufmerksam machte.
Der Weg führte vom Domplatz durch die Altstadt mit Halt an der Markuskirche, wo die ukrainisch-katholische Gemeinde beheimatet ist, über den Müllner Steg bis zur evangelischen Christuskirche. Beim „Abschluss der Hoffnung“ wurden Forderungen für einen menschlicheren Umgang mit den leidenden Menschen genannt.
Ein Lampedusa-Kreuz aus gekenterten Flüchtlingsbooten, das die kirchlichen Träger der Initiative aus dem Haus der Bayerischen Geschichte Regensburg entliehen hatten, symbolisierte das Leiden und das Sterben flüchtender Menschen. Dieses Kreuz hatte der ortsansässige Schreiner Francesco Tuccio aus dem Holz gekenterter Flüchtlingsboote gefertigt.
„Vergessen wir neben der großartigen Hilfe für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer nicht die Geflüchteten auf den griechischen Inseln und auf dem Festland, die Menschen in den Wäldern in Bosnien und Belarus sowie in libyschen Folterlagern“, mahnte Dominik Elmer vom „Infopoint Kirchen“. Gemeinsam mit anderen Organisationen wie der Katholischen Frauenbewegung, der ukrainisch-griechisch-katholischen Gemeinde, den methodistischen Frauen, der Plattform für Menschenrechte sowie den Gruppen „Salzburg hat Platz“ und „Omas gegen Rechts“ hatte Elmer den Stationenweg koordiniert.
„Die Idee entsprang aus der Arbeit der Plattform für Menschenrechte“, sagt Dorothee Büürma, Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Salzburg. „Der Auslöser für diesen alternativen Kreuzweg war eine Aktion der Salzburger Plattform für Menschenrechte am Karfreitag vom vergangenen Jahr, bei der Mitglieder für eine menschenfreundlichere Asylpolitik demonstrierten“, so Büürma.