Diakonie-Direktorin Moser fordert eine Milliarde für Kindergesundheit
Auch bessere Finanzierung von Pflegeausbildungen nötig
Wien (epdÖ) – Eine Milliarde Euro für die Kindergesundheit und den Ausbau kassenfinanzierter leistbarer Therapieplätze fordert Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Grund dafür seien zunehmende psychosoziale Probleme von Kindern und Jugendlichen in der Coronakrise, erklärt Moser in einer Aussendung vom Donnerstag, 17. Februar. „Das wäre eine gute Investition. Viel zu viele Kinder erhalten in Österreich nicht die für sie notwendigen Therapien.“ Die seien für sie aber nötig, um den Alltag bewältigen zu können. Dazu brauche es auch den Ausbau von kassenfinanzierter Psychotherapie sowie Therapieangeboten und psychosozialen Notdiensten außerhalb der Ballungszentren. Durch die Coronakrise hätten psychische Probleme wie Kopfschmerzen, Einschlafschwierigkeiten, Niedergeschlagenheit und Essstörungen zugenommen. Betroffen seien „zehntausende“ Kinder. „Leistbare und verfügbare therapeutische Hilfen sind aber ganz entscheidend für das gute Aufwachsen von Kindern, die gesundheitliche Probleme haben“, so Moser.
Einen Tag nach Mosers Forderung präsentierte die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket zur psychosozialen Versorgung von Jugendlichen. Für die Initiative „Gesund aus der Krise“, sollen ab März 12,2 Millionen Euro eingesetzt werden. 800.000 Euro gingen als separate Förderung an die ARGE Frauengesundheitszentren. Ziel sei die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung psychosozialer Probleme in Folge der Covid-19-Krise.
Ausbildungsgehalt für Pflegekräfte
Mehr Geld brauche es auch für die Ausbildung von Pflegefachkräften, unterstreicht Moser in einem Gastkommentar für die Wochenzeitung „Die Furche“ (16. Februar). „Berufsumsteiger(innen) müssen sich die Ausbildungszeit selbst finanzieren, die meisten Förderungen sind an Arbeitslosigkeit geknüpft. Diese Förderungen wiederum sind oft zu niedrig, etwa das Fachkräftestipendium mit 1.000 Euro monatlich. Ein Ausbildungsgehalt, ähnlich dem Modell für Polizeischüler*innen, wäre ein Lösungsansatz“, schreibt Moser. Viele Menschen würden sich für die Pflege interessieren, aber durch Kosten oder bürokratischen Aufwand auch wieder abgeschreckt. Dabei brauche es bis 2030 zumindest 75.000 neue Pflegekräfte, um die Versorgung aufrechtzuerhalten.
Den Gastbeitrag von Maria Katharina Moser zur Pflege können Sie hier nachlesen: www.furche.at