Landessuperintendent Hennefeld: „Die totale Freiheit gibt es nicht“
Morgengedanken in ORF-Regionalradios widmen sich einem umstrittenen Grundwert
Wien (epdÖ) – Der Freiheit widmet sich der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld in der Woche vom 23. bis zum 29. Jänner in den „Morgengedanken“ der ORF-Regionalradios. Anhand bekannter Lieder wie „Die Gedanken sind frei“ oder Reinhard Meys „Über den Wolken“ blickt Hennefeld jeden Morgen ab 5.40 Uhr auf die Freiheit als einen umstrittenen Grundwert unserer Gesellschaft: „In der Coronapandemie sehen wir fast täglich, wie gegensätzlich Freiheit erlebt wird. Der eine empfindet das Tragen von Masken und Abstand halten als Einschränkung oder gar als Zumutung, und erst recht eine Impfpflicht, der andere fühlt sich unfrei und bedroht in einer Menge von Ungeimpften“, so Hennefeld. Schwierig oder gar gefährlich wird es aber, wenn Menschen ihr persönliches Recht auf Freiheit über alles andere stellten und auch bereit seien, Gewalt anzuwenden, um diesen Anspruch durchzusetzen: „Freiheit, die allen zugutekommen soll, verlangt nach Toleranz und Kompromissbereitschaft. Die totale Freiheit gibt es nicht“, so der Landessuperintendent.
Mit Blick auf das aus dem 19. Jahrhundert stammende Volkslied „Die Gedanken sind frei“ zeigt Hennefeld auf, dass die Gedanken doch nicht ganz frei sondern immer Manipulationen ausgesetzt seien. Dennoch seien die Strophen ein „muntermachender“ Text: „Frei denken, nicht im Sinn von Verschwörungserzählern, sondern im Sinn mündiger Bürgerinnen und Bürger, die den eigenen Gedanken freien Lauf lassen aber selbst diese kritisch hinterfragen und ihre Verantwortung für andere im Blick haben.“
Die Morgengedanken hören Sie immer um 5.40 in den ORF-Regionalradios. Online können Sie die Sendung unter religion.orf.at nachhören.