Wiener Superintendentialkurator i. R. Wilhelm Meister verstorben

Superintendent Lein: „Eine der profiliertesten Persönlichkeiten unserer Wiener Diözese“

 
von Martina Schomaker
Portrait Wilhelm Meister
Wilhelm Meister

Im Alter von fast 93 Jahren ist am Montag, 2. Mai, Dipl.-Ing. Wilhelm Meister, Alt-Superintendentialkurator von Wien, verstorben. Der ÖBB-Zentralinspektor in Ruhe sei „eine der profiliertesten Persönlichkeiten unserer Evangelischen Kirche A.B. in Wien gewesen – und auch österreichweit half er mit, so manche Weichen zu stellen“, sagte Hansjörg Lein, Superintendent der Evangelischen Diözese A.B. Wien.

24 Jahre lang, von 1976 bis 2000, hat Meister die ehrenamtliche Aufgabe als Superintendentialkurator wahrgenommen. Doch sein kirchliches Engagement begann bereits sehr viel früher. Mit 28 Jahren, frischverheiratet mit seiner Gattin Edith, wurde Wilhelm Meister 1951 zum Gemeindevertreter der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Wien-Gumpendorf gewählt. Drei Jahre später kam Tochter Christa, verehelichte Bukovics, auf die Welt und wiederum drei Jahre später, 1957, wurde der gebürtige Wiener ins Gumpendorfer Presbyterium gewählt.

Mit 53 Jahren, im Jänner 1976, wurde Wilhelm Meister, nachdem er 16 Jahre lang Kurator-Stellvertreter gewesen war, zunächst zum Kurator seiner Gumpendorfer Pfarrgemeinde gewählt und bereits einen Monat später zum Wiener Superintendentialkurator. Vier Funktionsperioden, also 24 Jahre, nahm er das diözesane Ehrenamt wahr und wirkte auch in österreichweiten Gremien mit. Für sein Engagement erhielt er 1983 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Nachdem Wilhelm Meister im Jahr 2000 nicht erneut als Superintendentialkurator kandidierte, wurde er zum Ehrenkurator seiner Gumpendorfer Pfarrgemeinde ernannt und war bis vor wenigen Jahren weiterhin regelmäßiger Gast in den Presbyteriumssitzungen, wie Gumpendorfs amtsführende Pfarrerin Edith Schiemel berichtet.

Eng zusammengearbeitet hat Wilhelm Meister in seinem diözesanen Ehrenamt mit Superintendent i. R. Werner Horn. „18 Jahre konnte ich Wilhelm Meister als Superintendent an meiner Seite haben und er war mir stets ein liebenswerter und guter Partner“, sagte Horn bei der Verabschiedung Meisters aus dem diözesanen Amt. Gemeinsam feierten die beiden im Sommer 2008 Geburtstag: Meisters 85er und Horns 70er. Der langjährige Wegbegleiter Werner Horn wird auch den Abschiedsgottessdienst für Wilhelm Meister am Freitag, 13. Mai, um 14 Uhr in der Evangelischen Christuskirche in 1100 Wien, Triester Straße 1, mit Meisters Familie, FreundInnen und WegbegleiterInnen feiern.

 „In großer Dankbarkeit für das außerordentlich lange Engagement als Ehrenamtlicher, sowohl in seiner Wiener Pfarrgemeinde als auch auf diözesaner Ebene, denke ich an Wilhelm Meister zurück“, sagt Superintendent Lein und fügt hinzu: „Besonders gedenken wir jetzt seiner lieben Frau Edith, die unserer Fürbitte bedarf.“ Ihren 65. Hochzeitstag feierten Edith und Wilhelm Meister, die bereits Ur-Oma und Ur-Opa geworden waren, heuer im Jänner im kleinen Kreis.

Dass seine Frau inneren Anteil an seinen nebenberuflichen Beschäftigungen genommen hat und auch seine Tochter sich dafür interessiere, gab ihm den ausdauernden Atem für sein kirchliches Engagement, wie Wilhelm Meister selbst zu seinem 70. Geburtstag im Gumpendorfer Gemeindeblatt schrieb. Die Religiosität und Kirchennähe der Eheleute Meister ist auch bei ihren vier Enkelkindern Matthias, Marianne, Martin und Maximilian zu spüren. Enkel Matthias Bukovics ist sogar Vikar im Burgenland.

 

Text: Martina Schomaker
Foto: privat

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