Diakoniewerk: Tagung widmet sich „Spiritual Care“ in Organisationen

 
von Evangelischer Pressedienst

Gastredner am 10. September unter anderem Ex-Gesundheitsminister Anschober

Gallneukirchen (epdÖ) – Eine Online-Tagung des Diakoniewerks Gallneukirchen widmet sich am Freitag, 10. September, der „Spiritual Care“ in Organisationen. Leitfrage der Veranstaltung mit Speakern wie Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser oder Oberkirchenrat Karl Schiefermair ist die Möglichkeit einer „Unternehmenskultur mit Identität, Sinn, und Seele“, wie Diakoniewerk-Vorstand Rainer Wettreck im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst erklärt. „Spiritual Care nimmt die Kraftquellen der Menschen in den Blick, die tiefen Überzeugungen, die spirituelle Dimension, und das im Rahmen des beruflichen Arbeitens.“ Erst vergangenes Jahr hatte das Diakoniewerk mit dem „Innovation-Center Spiritual Care in Organisations“ (ISCO) ein eigenes Kompetenzzentrum gegründet, das sich mit den ganzheitlichen Bedürfnissen von Mitarbeitenden und in weiterer Folge auch betreuten und begleiteten Menschen auseinandersetzt.

Diskutieren wolle man auf der Online-Tagung zunächst die „Neuentdeckung“ der spirituellen Dimension in der Gesellschaft. Danach werde man eine Fallstudie beleuchten und abschließend den Erfahrungsaustausch suchen – mit dem besonderen Blick darauf, was die Ergebnisse im Speziellen für Gesundheitsunternehmen bedeuten: „Wir alle sind mit der Frage unterwegs, wie können etwa Krankenhäuser oder Senioreneinrichtungen menschlicher mit Menschen umgehen?“

Das Diakoniewerk selbst hat Spiritual Care mittlerweile großflächig implementiert – auf freiwilliger Basis: „In unserem Unternehmen haben wir Einrichtungen, in denen fast alle Mitarbeiter in einen Fokustag gegangen sind. Da haben sie sich Zeit genommen und diese vom Unternehmen auch bekommen, sich mit sich und ihren Kraftquellen und Überzeugungen zu beschäftigen.“ Die Auseinandersetzung mit sich selber verändere auch den Blick der Mitarbeitenden auf die Klientinnen und Klienten: „Wir waren da als Unternehmen selbst überrascht, wie das Ansprechen der spirituellen Dimension Dinge verändert – auch im Miteinander.“

Diese spirituelle Dimension in der Entwicklung von Unternehmenskultur sei stark im Sozial- und Gesundheitsbereich verankert, betont Wettreck. Die allgemeinere Frage der „Sinnorientierung“ habe aber mittlerweile weite Kreise der Wirtschaft erfasst: „Es gibt Untersuchungen, dass mehr als 50, 60 Prozent der Mitarbeitenden nicht mehr nur wegen des Geldes zur Arbeit kommen, sondern weil sie einen sinnerfüllten Beitrag auf Augenhöhe zum größeren gemeinsamen Ziel leisten wollen.“

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Das vollständige Programm und den Link zur Anmeldung finden Sie unter: www.isco.info

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