Diakonie-Direktorin Moser sieht „moralische Impfpflicht“

 
von Evangelischer Pressedienst

Rede von Impfprivilegien „nicht hilfreich und falsch“

Wien (epdÖ) – Eine „moralische Impfpflicht“, nicht aber eine rechtliche, sieht Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in der anhaltenden Debatte um verpflichtende Coronaimpfungen. In einem ausführlichen Kommentar auf Twitter (Samstag, 7. August) plädiert sie für Eigenverantwortung: „Eigenverantwortung heißt, die Folgen des eigenen Handelns verantworten – die Folgen für sich selbst und für andere. Die Pandemie geht uns alle an. Und jede*r muss seinen/ihren Teil zu ihrer Beendigung beitragen. Um der Freiheit willen.“ Eine moralische Impfpflicht stelle dabei keinen Eingriff in Freiheitsrechte dar. „Impfen ist eine persönliche Entscheidung, jede*r ist frei, der moralischen Impfpflicht nicht nachzukommen, muss aber die Folgen verantworten.“ Etwa zu erkranken, andere anzustecken, einen Lockdown zu verursachen, oder andere Mittel zum Infektionsschutz anzuwenden. Davon zu unterscheiden sei eine rechtliche Impfpflicht, die in jedem Fall aber auch ethisch gerechtfertigt werden müsse. Ein solcher Rechtfertigungsgrund könnte etwa der Schutz dritter sein.

Die Diskussion um sogenannte Impfprivilegien betrachtet Moser kritisch: „Was mich an der Debatte stört: Es wird gern von Privilegien für Geimpfte gesprochen. Das ist nicht hilfreich. Und falsch.“ Denn die Rede von Privilegien für Geimpfte verstelle den Blick darauf, dass Impfwillige bewusst dieses Mittel wählen. Wer sich gegen die Impfung entscheidet sei daher im Sinne der Eigenverantwortung gefordert, seinen oder ihren Beitrag zum Infektionsschutz auf andere Weise zu leisten – etwa über Tests, das Tragen von Masken, oder Kontakteinschränkungen.

Den ganzen Thread können Sie hier nachlesen: twitter.com/mariakmoser

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