Kirchen fordern gerechten Frieden für Israel und Palästina

 
von Evangelischer Pressedienst

ÖRKÖ-Vorstand: „Wir sind solidarisch mit der leidenden Zivilbevölkerung in Israel und im Gazastreifen“ – Verurteilung der Angriffe auf Jüdinnen und Juden in Österreich

Wien (epdÖ) – Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat sich mit einem dringlichen Friedensappell an die Konfliktparteien im Heiligen Land wie auch die österreichische Bundesregierung gewandt. Die Bundesregierung wird dazu aufgerufen, nicht einseitig Partei zu ergreifen, sondern eine Vermittlerrolle zu übernehmen. In einer auf der Website www.oekumene.at am Dienstag veröffentlichten Erklärung des ÖRKÖ-Vorstandes heißt es wörtlich: „Wir sind solidarisch mit der leidenden Zivilbevölkerung in Israel und im Gazastreifen.“

Man sei „tief erschüttert und betroffen über den neuerlichen exzessiven Gewaltausbruch zwischen Israelis und Palästinensern“. Jeder neue Tag dieser kriegerischen Auseinandersetzung koste Menschenleben. Der Raketenhagel auf israelisches Staatsgebiet und die Bombardierungen Gazas müssten so rasch wie möglich beendet werden.

Der ÖRKÖ-Vorstand zeigt sich besonders besorgt über die gewaltsamen Zusammenstöße und gegenseitigen Angriffe von jüdischen Israelis und Palästinensern in israelischen Städten, in denen bis vor Kurzem ein halbwegs friedliches Zusammenleben möglich war, ebenso wie über die neu aufgeflammten Unruhen in Jerusalem und im Westjordanland.
Zugleich appelliert der ÖRKÖ-Vorstand an die österreichische Bundesregierung, „zu einer sich seit Jahrzehnten bewährenden und weltweit angesehenen Vermittlerrolle in dem tragischen und blutigen Konflikt zurückzukehren, anstatt einseitig Partei zu ergreifen“.

Angriffe auf Jüdinnen und Juden in Österreich, die allein aufgrund ihres Jude-Seins für die israelische Politik mitverantwortlich gemacht werden, werden vom ÖRKÖ in der Erklärung verurteilt. Gleichzeitig wird die Regierung dazu aufgerufen, friedliche Proteste und Mahnwachen gegen Krieg und Gewalt nicht zu verbieten.

Weiter heißt es in der Erklärung wörtlich: „Wir hoffen und beten, dass nicht Extremisten, Nationalisten und Kriegstreiber die Oberhand gewinnen, sondern jene Kräfte, die sich nach einem gerechten Frieden für die Menschen in Israel und Palästina sehnen und dafür arbeiten.“ Der Vorstand ruft die ÖRKÖ-Mitgliedskirchen dazu auf, in ihren Gottesdiensten für ein Ende von Gewalt und für einen umfassenden Frieden zu beten.

Wie es in einer Einleitung zu der Erklärung auf der Website heißt, lege der ÖRKÖ aus zweierlei Gründen ein besonderes Augenmerk auf die Region: Zum einen aufgrund der eigenen christlichen Wurzeln und den daraus resultierenden zahlreichen Kontakte und Beziehungen zu christlichen Kirchen in Israel und Palästina; zum anderen aufgrund der Mitverantwortung von Christinnen und Christen an der Shoa. Der ÖRKÖ beteilige sich auch an ökumenischen Friedensinitiativen in der Region.

Dem ÖRKÖ gehören 17 Kirchen an: Die Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche an. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, der Bund der Baptistengemeinden und die Neuapostolische Kirche sind „Mitglieder mit beratender Stimme“. Eine Reihe weiterer Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus.

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