Zweite Welle: EJÖ fordert von Regierung, nicht auf Kinder zu vergessen
Treffen mit Gleichaltrigen müssten „legal bleiben“
Wien (epdÖ) – Die Evangelische Jugend Österreich (EJÖ) hat die österreichische Bundesregierung dazu aufgefordert, bei künftigen Gesetzen im Zusammenhang mit der Coronapandemie „nicht schon wieder auf Kinder und Jugendliche zu vergessen“. In einem Schreiben, das am Freitag, 18. September, an die zuständigen MinisterInnen Rudolf Anschober (Grüne) und Christine Aschbacher (ÖVP) erging, fordert die evangelische Jugendorganisation, „dass bei den neuen Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der ‚zweiten Welle‘ seitens der Regierung festgelegt werden, das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen mit bedacht wird“. Treffen von Peergroups, die Teilhabe bei Verbänden und Vereinen, oder der Besuch von Freundinnen und Freunden müssten „legal bleiben“.
Während der ersten Covid-19-Welle habe die Öffentlichkeit Kindern nur als „Superspreader“ und in Sachen Homeschooling Beachtung geschenkt, kritisiert die EJÖ. Wichtige Kontakte zu Gleichaltrigen seien plötzlich verboten gewesen. Studien zeigten allerdings, „dass die negativen psychischen und auch physischen Folgen der rigorosen Covid-Einschränkungen vor allem für Kinder und Jugendliche verheerend“ seien. Die nunmehr festgelegte Beschränkung auf Gruppen von maximal zehn Personen bedeute für Jugendorganisationen notwendige Gruppenteilungen, die größeren Bedarf an Raum und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach sich zögen. Das Angebot zu reduzieren wäre hingegen mit einer Mehrbelastung für die Kinder und Jugendlichen verbunden.
Es brauche, so die EJÖ, „eine Form des Schutzes, die nicht auf Kosten derer geht, die am wenigsten selbst vom Virus betroffen sind“. Wenn Kindern und Jugendlichen der Raum genommen werde „in dem sie sich zu eigenständigen, verantwortungsbewussten und gesellschaftsfähigen Menschen entwickeln können, dann werden sämtliche Bereiche der Gesellschaft darunter leiden“.