Im Licht der Gnade

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über Schönheit hinter Masken

Masken schützen. In Zeiten der Corona-Pandemie sind sie uns zum Begleiter geworden, es gibt sie in der Ausführung „Quarantänestation“ im medizinischen Blau oder auch als Accessoire Ton in Ton mit dem neuesten modischen Schrei. Und doch entstellen sie uns. Das Gesicht des Menschen ist eine Spiegel seiner Seele. Es spricht zu uns, ohne einen Ton von sich geben zu müssen. Kommt einer schmallippig daher, bleiben wir kühl, fletscht jemand die Zähne, sind wir gewarnt, und ein breites Lächeln kann den Tag retten. Tragen wir den Mund-Nasen-Schutz, müssen die Augen all diese Kommunikationsaufgaben übernehmen. Sie können düster schauen oder strahlen. Einander ins Gesicht sehen zu können, bedeutet einander nahe sein.

In den Psalmen der Bibel heißt es: „Wer wird uns Gutes sehen lassen? Herr, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes!“ Gottes Angesicht zu schauen, bedeutet ihm ganz nahe zu sein. Doch von Angesicht zu Angesicht Gott gegenüber zu stehen, würde den Menschen überfordern. Deswegen, so wird erzählt, durfte Mose Gott nur hinterhersehen und leuchtete nach seiner Gottesbegegnung selbst so stark, dass er sein Gesicht mit einem Schleier bedecken musste, um niemand zu blenden.

Im Lichte Gottes ist die Welt heller, das Gute wird sichtbar auch dort, wo die Welt oft dunkel und grau erscheint. Wir erkennen einander besser und sind schöner im Licht der Gnade Gottes, auch hinter den Masken.

Weitere Artikel

Nach Oben