Geist der Hoffnung
Michael Chalupka über neue Wege ohne Angst
Michael Chalupka über neue Wege ohne Angst
Morgen ist Pfingsten. „Da sind die Geschenke am geringsten“, hat Bert Brecht gemeint. Da hat der Dichter nicht recht, meine ich. Denn wir bekommen zu Pfingsten genau das geschenkt, was wir jetzt brauchen: Zuversicht. Pfingsten ist die Erinnerung daran, dass aus Angst und Mutlosigkeit Hoffnung und Zukunft werden können. Die Jüngerinnen und Jünger Jesu hatten sich von der Welt abgesondert, haben sich selbst in Quarantäne begeben. Sie waren mutlos und verzweifelt nach dem Tod ihres Meisters. Doch der Funken der Hoffnung war nie ganz erloschen, hatten sie ihn doch gesehen, nach der Auferstehung war er ihnen erschienen. Aber nach vierzig Tagen, nach Christi Himmelfahrt war es endgültig: Sie mussten allein zurechtkommen.
All ihre Pläne und ihre Zuversicht waren in Frage gestellt. Doch ihre Hoffnungen wurden erhört. Aus den Funken der Hoffnung schlugen die Flammen des Heiligen Geistes, so wird berichtet. Ihre Hoffnungen verwandelten sich in neuen Mut und neue Perspektiven, sie nahmen die Botschaft wieder auf und blieben nicht in ihren Häusern, hinter Mauern verborgen und in ihren Ängsten gefangen, sondern trugen die Frohe Botschaft der Gerechtigkeit, die allen gilt, hinaus in die Welt, sodass wir sie bis heute hören können.
Der Pfingstgeist führt nicht zum Alten zurück, er ermöglicht neue Wege ohne Angst. Diesen Geist der Erneuerung brauchen Kirche und Gesellschaft jetzt.