Linz: Sieben Kirchen feierten gemeinsam

 
von Evangelischer Pressedienst

Gottesdienste anlässlich der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen

Linz (epdÖ) – Vertreterinnen und Vertreter von sieben Kirchen in Oberösterreich haben am Donnerstag, 23. Jänner, im Linzer Mariendom einen gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Der römisch-katholische Diözesanbischof Manfred Scheuer konnte u.a. Superintendenten Gerold Lehner sowie die Pfarrer Wolfgang Ernst und Thomas Pitters für die Evangelisch-lutherische, Kurator Heinrich Benz für die Evangelisch-reformierte und Pastor Martin Obermeir-Siegrist für die Evangelisch-methodistischen Kirche begrüßen. Den Gottesdienst gestalteten darüber hinaus Geistliche der Altkatholischen sowie der Serbisch- und Rumänisch-Orthodoxen Kirche mit. Der Gottesdienst fand anlässlich der weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Jänner) statt.

Das Bild des Schiffes als Symbol für die Kirche begleitete durch den ökumenischen Gottesdienst. Die Kirchenvertreter trugen beim Einzug in den Mariendom Ruder, auf denen die Wörter „Einsicht“, „Hoffnung“, „Umkehr“, „Kraft“, „Großzügigkeit“, „Versöhnung“, „Gastfreundlichkeit“, „Vertrauen“ und „Gemeinschaft“ zu lesen waren.

Der evangelische Pfarrer Thomas Pitters betonte in seiner Predigt, die Schiffe der Christenheit hätten zwei Ziele, zu denen sie unterwegs seien: Einerseits Gottes Ewigkeit und andererseits das Hier und Heute. Pitters wörtlich: „Die Kirche gibt in dem, wohin sie unterwegs ist, Antwort auf letzte Fragen. Sie nimmt Menschen mit durch die Zeit dieser Welt in eine andere Realität, in jene Transzendenz hinein des Reiches Gottes, zu dem wir alle unterwegs sind. Gleichzeitig gibt sie durch ihr Dasein auch Antwort auf Sinn und Ziel des Irdischen – und sie ist in dem, was sie tut, Hilfe für die, die sich selbst nicht helfen können.“

Die „Flotte der Christenheit“, wie Pitters die christlichen Kirchen nannte, wisse heute, dass sie nur gemeinsam stark sei. Natürlich gebe es Gegenwind, der die Schiffe hin- und herschleudere, denn, so Pitters: „Es liegt in der DNA der Kirche, sich mit den Gewalten dieser Welt auseinanderzusetzen.“ Bestehen könne sie durch jene Haltungen und Tugenden, die auf den Rudern zu lesen seien und auf die die Kirche ebenso vertrauen dürfe wie „auf den Admiral im Himmel, der Richtung und Ziel weist, der das Schiff der Kirche nicht fallen lässt, auch in den höchsten Wellen nicht“.

Anglikanischer Kanonikus Curran: „Nöte der Flüchtlinge sind groß“

Im Zeichen des gemeinsamen Einsatzes für Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft stand auch der zentrale Gottesdienst des ÖRKÖ zur Weltgebetswoche. An dem Gottesdienst in der koptisch-orthodoxen Kathedrale in der Wiener Quadenstraße nahmen am Donnerstag, 23. Jänner, Vertreter aller in Österreich beheimateten Kirchen teil. Dem Schiffbruch des Apostels Paulus widmete sich dabei auch der anglikanische Kanonikus Patrick Curran. In seiner Predigt ging er u.a. auf das Schicksal der Flüchtlinge und Migranten ein, die das Mittelmeer zu überqueren suchten und besonders auf die Gastfreundschaft anderer angewiesen seien: „Die Nöte der Zugewanderten, der Migranten, der Flüchtlinge sind groß, aber auch derer, die sich als Ausgegrenzte empfinden, die Schiffbruch erleiden mitten im Leben.“

Gastgeber war Bischof Anba Gabriel von der koptischen Kirche. Mit ihm feierten u.a. ÖRKÖ-Vorsitzender Prof. Rudolf Prokschi, der lutherische Bischof Michael Chalupka, Weihbischof Franz Scharl, der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld, der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura, der methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs, der anglikanische Kanonikus Patrick Curran, der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner, der bulgarisch-orthodoxe Bischofsvikar Ivan Petkin, der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin und die baptistische Pastorin Mira Ungewitter.

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