Fahnen am Campus der Religionen werden neu gehisst

Reaktion auf antisemitischen Vorfall in Seestadt Aspern

 
von Martina Schomaker
Unbekannte haben am 23. Juli den Fahnenmast der Israelitischen Kultusgemeinde auf dem "Campus der Religionen" in der Seestadt Aspern aus dem Boden gerissen und die Fahne mit einem Hakenkreuz beschmiert.
Unbekannte haben am 23. Juli den Fahnenmast der Israelitischen Kultusgemeinde auf dem "Campus der Religionen" in der Seestadt Aspern aus dem Boden gerissen und die Fahne mit einem Hakenkreuz beschmiert.

Die Fahnen am Areal des "Campus der Religionen" in der Wiener Seestadt werden am Dienstag, 18. August, um 10 Uhr im Beisein zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften sowie der Politik, darunter Stadtrat Michael Ludwig, erneut gehisst. Die Evangelische Kirche in Wien wird durch Superintendentialkuratorin Inge Troch vertreten. Mit diesem Akt reagiert man auf einen antisemitischen Vorfall, der sich am 23. Juli ereignete.

Unbekannte haben am 23. Juli den Fahnenmast der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) auf dem Baugrund für den geplanten "Campus der Religionen" in der Seestadt Aspern aus dem Boden gerissen und die Fahne mit einem Hakenkreuz beschmiert. Der Campus soll künftig Gotteshäuser sechs verschiedener Religionsgemeinschaften beherbergen und ist als Zeichen des Dialogs gedacht. Mit "Entsetzen" hat darauf die Israelitische Kultusgemeinde reagiert und eine "sofortige Kraftanstrengung zur Ausforschung der Übeltäter" gefordert. Tiefe Betroffenheit herrscht auch bei den anderen Religionsgemeinschaften, die den antisemitischen Vandalenakt verurteilen.

Am 19. Juni war das Baufeld für den künftigen Campus gesegnet worden. Zehn Fahnen kündigen seither den "Campus der Religionen" an: Sechs zeigen die Symbole der vertretenen Glaubensgemeinschaften, vier weitere stehen für Europa, Österreich, Wien und den 22. Wiener Gemeindebezirk. Die Kultusgemeinde forderte nach der Schändung eines religiösen Symbols "ein gemeinsames Auftreten von Politik, Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft gegen steigenden Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz".

Text: epdÖ

Foto: Martina Schomaker (Archrivfoto)

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