Laufstarke Unterstützung: 2300 Kilometer für die Angehörigen von Strafgefangenen

177 TeilnehmerInnen beim Gefängnislauf sammeln mit ihrer Fitness 14.100 Euro

 
von Martina Schomaker
Jung und Alt - insgesamt 177 - liefen am 27. September 2014 für den guten Zweck.
Jung und Alt - insgesamt 177 - liefen am 27. September 2014 für den guten Zweck.

Zwei Stunden lang ist Daniela Fuke am Samstag, 27. September, bei idealem Laufwetter an den Gefängnismauern der Justizanstalt Wien-Floridsdorf vorbei gejoggt und es hat sich ausgezahlt.  „Ich habe 18 Runden geschafft und hatte drei Sponsoren, die für jede gelaufene Runde gemeinsam vier Euro zahlen“, sagt die 37-jährige. Sie ist eine von 177 TeilnehmerInnen, die sich beim diesjährigen Gefängnislauf  engagiert haben. „Ich konnte also 72 Euro  für einen sinnvollen Zweck ‚erlaufen‘. Das ist super!“

Der Sponsorenlauf wird seit 2007 von der Evangelischen Gefängnisseelsorge Wien organisiert und findet alle zwei Jahre statt. „Heuer haben wir wieder mehr als 14.000 Euro eingenommen. Damit unterstützen wir einen ganz speziellen Arbeitsbereich: die Begleitung und soziale Unterstützung der Angehörigen von Gefangenen“, erklärt der Wiener Gefängnispfarrer Matthias Geist. „Denn es sind die Angehörigen, die den Großteil der Wiedereingliederung der Strafgefangenen übernehmen. Wir setzen das Geld für Beratungen, Fahrtkosten, Betreuungskosten, Lebenshaltungskosten und vieles mehr ein.“ 

Die Justizanstalt Wien-Simmering war besonders stark vertreten. In seiner gewohnt launigen Art der Moderation führte Bez.Insp. Manfred Natowicz wieder gemeinsam mit Ulrike Schwarz durch das Programm. Die Erinnerungs-Buttons für alle Teilnehmenden und sogar die Pokale hatte er extra für diesen Tag handgefertigt. Neben VertreterInnen der Betreuungsdienste und Justizwache liefen 15 Freigänger mit, die tatkräftig vom Häftlingsunterstützungsverein VERA unterstützt wurden - mit Lunchpaketen und tollem Sponsoring. „Dies zeigt, dass wir doch auch wieder dazugehören dürfen zu dieser Gesellschaft“, meinte ein Strafgefangener ermutigt von dem Erlebnis. Er möchte beim nächsten Mal „sicher wieder dabei sein“.

Der Startschuss für den Sponsorenlauf fiel um 13 Uhr. Bis 15 Uhr gingen, walkten oder liefen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die 1.050 Meter lange Strecke. Zählt man alle Runden zusammen, legten sie insgesamt 2300 Kilometer zurück. 

„Der Gefängnislauf wird immer beliebter. Wir freuen uns immer wieder, dass wir eine so erstaunlich starke Beteiligung bei TeilnehmerInnen und HelferInnen erleben dürfen“, sagte Matthias Geist. „2012 liefen 152 mit, heuer waren es 177 Engagierte. - Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Gefängnislauf.“

Text: Matthias Geist

Fotos: privat/Gefängnisseelsorge

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