Einblick: Pfingsten im Gefängnis
Slowakisch-Ungarischer Gottesdienst in der Justizanstalt
Eine pfingstliche Erfahrung der Sprachenverständigung war das Ziel einer internationalen Begegnung in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Am Donnerstag nach Pfingsten, 12. Juni 2014, besuchten Dr. Eva Antalová (Ungarn) und Mgr. Ján Šefčík (Slowakei) die Evangelische Gefängnisseelsorge Wiens und feierten mit über 30 Gefangenen aus den beiden Nachbarländern einen mehrsprachigen Gottesdienst.
Als Grundlage ihrer Predigt legten beide 2. Korinther 5, 17-21, also einen Versöhnungstext aus. Bereits seit zwei Jahren sind die Gefangenen gewohnt, die Lesung auch in ihrer jeweiligen Muttersprache lesen und hören zu können, oft sind bis zu acht Sprachen im Gottesdienst präsent.
Erstmals vermittelten nun aber auch die Gebete, die persönlich gehaltenen Ansprachen und der Segen ein deutliches und lebendiges Zeichen einer Sprache, die Grenzen überwindet. Im Besonderen war es auch die berührende Musik des Gitarristen und Predigers Ján Šefčík, durch die viele Gefangene seit Monaten der Untersuchungshaft wieder Kraft schöpften.
Text: Matthias Geist
Fotos: privat