Curriculum Pauluskirche
Die Macht der Bilder und der Bildersturm – dieses vielschichtige Thema aus der Reformationszeit steht im Zentrum des ersten Abends im Jubiläumsjahr 2017.
Wir begrüßen herzlich Herrn Mag. Manuel Kreiner, Vorstand des Verbandes österreichischer Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker
ZUR FRAGE DER KUNST IN DER REFORMATION.
CRANACH VERSUS KARLSTADT
Herr Mag. Kreiner ist Kunsthistoriker mit dem Schwerpunkt „Kunst und Religion“, viel gereister und begehrter Kunstvermittler, der sein Publikum mit Fachkenntnis und lebendigem Vortrag überzeugt und begeistert.
Der bis heute aktuellen Frage nach dem biblischen Bilderverbot (2 Mose 4) gilt sein besonderes Interesse. Wo in religiös motivierten Bilderstürmen Gemälde und Statuen zerstört werden, dort läßt sich der Wille zur Reform und der Glaube an eine vermeintliche Macht von Bildern pointiert ablesen.
Andreas Bodenstein, genannt Karlstadt, hat mit seiner Schrift „Von abtuhung der Bylder“ (1522) eine radikale Position bezogen, die in den frühen Reformationsjahren zu ersten Bilderstürmen geführt hat.
Darauf mussten Martin Luther und mit ihm der Maler Lucas Cranach d. Ä. reagieren – ein harter und zugleich fruchtbarer Prozess reformatorischer Identitätsfindung.