Kirchliche Umweltbeauftragte mit Nachhaltigkeitspreis gewürdigt
Kanatschnig: „Klimaschutz das größte Sozialprojekt aller Zeiten“
Wien (epdÖ) – Die Umweltbeauftragten der Evangelischen und Römisch-katholischen Kirchen Österreichs sind mit dem Nachhaltigkeitspreis Austrian SDG-Award 2024 in der Sonderkategorie der Jury ausgezeichnet worden. Bei der feierlichen Preisverleihung am 9. Dezember im Wiener Palais Niederösterreich nahm der in der römisch-katholischen Bischofskonferenz für Umwelt und Nachhaltigkeit zuständige Referatsbischof Alois Schwarz die Auszeichnung stellvertretend entgegen. Der Austrian SDG-Award, verliehen vom Senat der Wirtschaft, zeichnet Projekte, Initiativen und Persönlichkeiten aus, die einen herausragenden Beitrag zu den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen („Sustainable Development Goals“ – SDGs) der Vereinten Nationen leisten.
„Wir betrachten Klimaschutz als das größte Sozialprojekt aller Zeiten“, betonte Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. „Deswegen spielt bei unseren Aktivitäten die Verbindung von ökologischen und sozialen Zielen ganz im Sinne der 17 weltweiten Nachhaltigkeitsziele immer eine große Rolle.“
Alle Umweltbeauftragten arbeiteten in der Evangelischen Kirche ehrenamtlich, unterstrich Kanatschnig, und „bringen großes persönliches Engagement für die Schöpfung ein“. Der SDG-Sonderpreis sei für sie „zugleich Anerkennung der bisherigen Aktivitäten als auch Rückenstärkung für die weitere Tätigkeit“. Der Beauftragte für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung erinnerte auch daran, dass die Evangelische Kirche in Österreich bis 2035 klimaneutral sein wolle. „Sie hat dazu ein Konzept erarbeitet, dessen konsequente Umsetzung mit Hilfe der Umweltbeauftragten insbesondere auf Ebene der Pfarrgemeinden in diesem Jahr begonnen hat“, so Kanatschnig.
Gerhartinger: „Auch Pionierinnen und Pionieren gehört dieser Preis“
„Der Schutz der Schöpfung ist der Kirche sehr wichtig“, betonte Bischof Schwarz in seiner Dankesrede. Die Auszeichnung würdige die jahrzehntelangen Bemühungen der kirchlichen Umweltbeauftragten, die in allen Diözesen und Bundesländern mit zahlreichen Initiativen zur Förderung des Umwelt- und Sozialbewusstseins beitragen.
Markus Gerhartinger, Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten, hob gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress den unermüdlichen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen seit den 1990er-Jahren hervor, die maßgeblich die strukturelle kirchliche Umweltarbeit etabliert haben: „Auch diesen Pionierinnen und Pionieren gehört dieser Preis.“ Die Auszeichnung versteht der Umweltbeauftragte der Erzdiözese Wien als „Auftrag für die Zukunft“.
Die christlichen Umweltbeauftragten erhielten den Jury-Sonderpreis für die „Förderung des Umwelt- und Sozialbewusstseins in ganz Österreich durch praxisorientierte Initiativen“, so die Veranstalter. Die Expertinnen und Experten arbeiten seit Jahrzehnten konfessionsübergreifend zusammen und setzen sich für ökologische und soziale Nachhaltigkeit ein.
Der Austrian SDG-Award wurde bereits zum siebten Mal verliehen, es wurden insgesamt 15 Projekte ausgezeichnet.