Bregenz: Ökumenische Gespräche über KI in der Seelsorge
Zentrale Frage am 26. November: Wie sähe Seelsorge durch den Einsatz von KI aus?
Bregenz (epdÖ) – Im Rahmen der 19. Ökumenischen Gespräche in Bregenz wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bzw. der Einsatz von ChatGPT in der Seelsorge thematisiert. Dazu lud die Evangelische Kirche am Bregenzer Ölrain unter dem Titel „Wenn die KI Trost spendet“ am 12. November zu einem Informationsabend im Gemeindesaal.
„Die KI macht Fehler, sie lernt – wie der Mensch – durch Misserfolge“, betonte bei dieser Veranstaltung der Vortragende und Informatiklehrer Mario Wüschner. Der römisch-katholische Diakon Gerold Hinteregger demonstrierte bei der Veranstaltung auch den Einsatz von ChatGPT anhand des Verfassens einer Predigt. ChatGPT ist ein elektronisches Dialogsystem, das in der Lage ist, mit Nutzer:innen über textbasierte Nachrichten und Bilder zu kommunizieren. Zudem konnten bei dem Abend die Teilnehmenden die KI im Praxistest um Trost und Segen bitten.
Bereits am 10. November fand in der frisch renovierten Stadtpfarrkirche Bregenz-St. Gallus ein ökumenischer Gottesdienst statt, der von Künstlicher Intelligenz vorbereitet wurde. Dabei wählte die KI die Lieder aus, formulierte Gebete und schrieb die Predigt. „Faszinierend und gruselig zugleich“, befand Diakonie Gerold Hinteregger im Nachhinein. Und als der evangelische Pfarrer die Teilnehmenden aufforderte, den Gottesdienst zu bewerten, kam ein überraschendes 2 bis 3 heraus.
Am Dienstag, 26. November, wird bei den Ökumenischen Gesprächen die KI selbst zu Wort kommen. Die zentrale Frage dabei ist: Wie sähe Seelsorge durch den Einsatz von KI aus? Dabei wird der KI-Experte Peter Kirchschläger, Universitätsprofessor in Luzern, die theologisch-ethischen Perspektiven zum Einsatz von KI beschreiben.
Veranstalter der Ökumenischen Gespräche sind die Evangelische Pfarrgemeinde Bregenz, die Katholische Kirche Bregenz, das Ökumenische Bildungswerk Bregenz sowie die Vorarlberger Nachrichten.