Swifties in der Kirche

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über ein trostspendendes Angebot nach den Konzertabsagen

Die Türen der Evangelischen Stadtkirche in Wien sind grundsätzlich offen für alle, die im Trubel der Stadt still werden möchten oder Trost suchen. In den Tagen nach der Absage der Taylor-Swift Konzerte wegen der drohenden Gefahr eines Terroranschlags war die Kirche jedoch mit Musik erfüllt.

Vor der Kirche war die Einladung zu lesen: „Liebe Swifties, wir fühlen mit Euch. Hier könnt Ihr Euch aussingen.“ Pfarrerin Julia Schnizlein wollte einen Ort schaffen, an dem enttäuschte Fans Trost finden können, deshalb liefen den ganzen Tag Songs von Taylor Swift in der Kirche.

Es wurde getanzt, gesungen aber auch geweint, erzählte die Pfarrerin in „Mein Bezirk“: „Es war eine Gefahr, es waren Menschen da, die Schlimmes vorhatten und einfach Terroranschläge geplant haben. Damit die nicht das letzte Wort haben, sondern dass man hier auch mal etwas Schönes schafft, das war unsere Absicht.“

Das Motto der Einladung an die Fans stammte aus dem Römerbrief des Apostels Paulus. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Auf das Böse des islamistischen Terrors gibt es viele Möglichkeiten zu reagieren, mit Wut und Hass oder Gegengewalt. In der Stadtkirche in Wien wurde eine andere Antwort gegeben. Die Fans sangen sicher auch das Lied von Taylor Swift, in dem es sinngemäß heißt: „Wenn du mich tot sehen wolltest, hättest du es nur sagen müssen, nichts macht mich lebendiger.“

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