Synode ganz im Zeichen der Wahlen
Delegierte aus ganz Österreich wählen Präsidium und weltliche Mitglieder des Oberkirchenrates
Wien (epdÖ) – Nach den flächendeckenden Gemeindevertretungswahlen im Herbst des Vorjahrs kommen Delegierte aus ganz Österreich vom 19. Juni (Abend) bis 22. Juni in Wien zur konstituierenden Sitzung der Synode der Evangelischen Kirche zusammen. Dem höchsten gesetzgebenden Gremium der Evangelischen Kirche gehören rund 80 Delegierte aus allen Teilen Österreichs an. In der Synode A.B. (Lutherische Kirche) beraten Delegierte, die von den diözesanen Superintendentialversammlungen in die Synode gewählt wurden. In der Generalsynode erweitert sich dann der Kreis der Delegierten um die Vertreter:innen der Evangelischen Kirche H.B. (Reformierte Kirche).
Eröffnet wird die Synode am Mittwochabend, 19. Juni, um 18.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Konzilgedächtniskirche in Wien-Lainz. Nebenan, im Kardinal-König-Haus, startet dann am Donnerstagvormittag die konstituierende Sitzung der Synode A.B. Gleich zu Beginn wird das Präsidium neu gewählt. Der Wahl stellt sich geschlossen das bisherige Präsidium mit Synodenpräsidentin Ingrid Monjencs an der Spitze sowie dem Richter Thomas Urbas (Wien-Schwechat) und der Pfarrerin Gabriele Neubacher (Attersee) als ihre Stellvertretung. Ingrid Monjencs, Lektorin in Wien und davor für die Gemeinschaft der Evangelischen Kirche in Europa (GEKE) tätig, wurde im Dezember zur Synodenpräsidentin gewählt. Sie folgte in diesem Amt dem langjährigen Präsidenten Peter Krömer nach, der sein Amt aus Altersgründen zurückgelegt hatte.
Das bisherige Präsidium der Synode A.B. mit Ingrid Monjencs (Mitte), Thomas Urbas (li.) und Gabriele Neubacher (re.) stellt sich geschlossen der Wahl. (Foto: epd/ M. Uschmann)
Ab 16.30 Uhr beginnen am Donnerstag die Wahlen für die weltlichen Mitglieder des Oberkirchenrates. Durch das verstärkte Zusammengehen der Lutherischen und der Reformierten Kirche, das in den letzten Jahren auf rechtlicher Ebene intensiv vorbereitet wurde, hat künftig auch das gesamtösterreichische Leitungsgremium des Oberkirchenrates A.u.H.B. eine neue Zusammensetzung.
Für die erstmals hauptamtliche Stelle einer Oberkirchenrätin / eines Oberkirchenrats für „Recht und Service“ kandidiert Dr.in Eva Lahnsteiner. Die 1982 geborene Juristin stammt aus Oberösterreich und ist seit 2016 Kirchenrätin für rechtliche Angelegenheiten und Leiterin der Rechtsabteilung der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich.
Der Wahl zum weltlichen, ehrenamtlichen Oberkirchenrat für „Wirtschaft und Nachhaltigkeit“ stellt sich Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernd Rießland. Geboren 1955, ist Rießland, der Ausbildungen im Bauingenieurwesen ebenso wie an der Musikuniversität absolviert hat, in leitenden Funktionen im Bereich Wohnbau sowie als Universitäts-Lehrbeauftragter in Linz und Wien tätig.
Für die Position des Stellvertreters kandidiert in diesem Ressort Prof. Dr. Dietmar Bruno Kilian. Kilian, 1961 in Innsbruck geboren, war bei mehreren Firmen im Bereich Digitalisierung und Unternehmensentwicklung in leitender Position tätig und ist Geschäftsführer von „Kilian Consulting“.
Als weltlicher, ehrenamtlicher Oberkirchenrat für „Kirche und Gesellschaft“ kandidiert Günter Köber. Köber, 1957 in Wien geboren, war beruflich als Bauingenieur in mehreren Firmen in leitender Funktion und auch selbstständig tätig. 2016 wurde Köber zum ehrenamtlichen wirtschaftlichen Oberkirchenrat gewählt.
Die Synode A.B. wählt dann noch einen ehrenamtlichen Oberkirchenrat für „Recht und Service“. Für diese Position im Oberkirchenrat A.B. kandidiert der bisherige juristische Oberkirchenrat Dieter Beck. Geboren 1955 in Linz war der Jurist bis zu seinem Ruhestand im Februar 2020 Senatspräsident des Verwaltungsgerichtshofs. 2018 wurde er in den Oberkirchenrat gewählt.
Erstmals wurden für die Mitglieder der Synode “Erklärvideos” erarbeitet. Unter dem Titel “How to Synode” erläutern sie die Abläufe vor allem für neue Mitglieder. Von den beispielsweise 81 Mitgliedern der Generalsynode nimmt rund die Hälfte erstmals an einer Synodensitzung teil.