Musik am 12ten: Olivier Messiaen und Simon Laks
Olivier Messiaen, Quatuor pour la fin du temps
Simon Laks, Divertimento
Maximilian Bratt (Violine)
Reinhold Brunner (Klarinette)
Arne Kircher (Violoncello)
Matthias Krampe (Klavier)
Hört sich so Musik an, die in einem Kriegsgefangenenlager in auswegloser Situation geschrieben und uraufgeführt wurde? Olivier Messiaens wegweisend ungewöhnlich besetztes Quartett „Quartour pour la fin du temps“, eines der zentralsten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts, hat nichts beängstigend Apokalyptisches. Im Juni 1940, vor tausenden von Mitgefangenen auf einem Feld westlich von Nancy brachte der Klarinettist Henri Akoka ein Solostück zur Uraufführung, das Olivier Messiaen im Lager für ihn geschrieben hatte. Im Jahr darauf fügte Messiaen es als dritten Satz in sein „Quartett für das Ende der Zeit“ ein. Ihm liegt die geheime Offenbarung des Johannes zugrunde – es soll an den die Apokalypse verkündenden Engel erinnern - und zeugt von seiner tiefen Religiosität. So hat er es auch in Anlehnung an die Schöpfung in acht Sätzen verfasst. Wunderschön und einzigartig dabei das Klarinettensolo „zwischen dem Kreisen der Vögel über dem Abgrund der Zeit“.
Der heiter-elegante Tonfall von Simon Laks letztem größerem Werk, seinem 1966 entstandenen Divertimento, ist zugleich durchzogen von etlichen Selbstzitaten, die Bezüge zur eigenen schmerzlichen Biographie aufweisen. Der jüdisch-polnisch-französische Komponist ist Überlebender des Lagers Birkenau wo er das Auschwitz-Orchester dirigierte.
Tickets im Vorverkauf unter oeticket.com
Kartenpreis: 23 €, ermäßigt 18 €
Abendkassa 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
KulturpassinhaberInnen: Eintritt frei
So freuen wir uns, wenn Sie dieses besondere Konzert erleben wollen und wir uns gemeinsam einen bewegenden November-Abend gönnen.