Von Schafnasen träumen

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über ein fröhliches Fest des Dankes in schwierigen Zeiten

Schafnasen, Käferbohnen und Kernöl. Davon träumt der Steirer in der Fremde. Während die Käferbohnen und das Kernöl ihren Siegeszug in die Welt schon hinter sich haben, bleibt die alte wunderbare Apfelsorte, die Schafnase, noch ein Geheimtipp. Wer nicht nur davon träumen will, findet diese Produkte in allen Variationen am Grazer Bauernmarkt am Kaiser Josef-Platz. Der Platz war bis ins 19. Jahrhundert ein Holzplatz vor den Toren der Stadt. Die junge evangelische Gemeinde baute dort vor rund 200 Jahren ihr Bethaus. Heute liegt der Markt mitten in der Stadt zwischen Kirche und Oper.

Morgen, am Sonntag um 10h, feiern die evangelischen Pfarrgemeinden dort gemeinsam mit allen Grazern ihr Erntedankfest anlässlich des Jahres der Schöpfung.

Die Tradition des Erntedankfestes schenkt uns in Zeiten der Klimakrise etwas Wichtiges: Auf Gott, den Schöpfer, zu vertrauen, bedeutet eine Einübung in die Dankbarkeit. Es baut auf der Einsicht auf, dass sich das eigene Leben und die ganze menschliche Gesellschaft Grundlagen verdankt, die wir uns nicht selbst geschaffen haben. Das macht froh, gibt Kraft und macht demütig und lebendig.

Es wird ein fröhliches Fest des Dankes in schwierigen Zeiten am Kaiser Josef-Platz. Leider schaffe ich es nicht nach Graz an diesem Wochenende. Ich werde sehen, ob ich in Wien Schafnasen ergattern kann. Sonst muss es ein Käferbohnensalat mit Kernöl tun. Den hat der Steirer immer in der Speis.

Weitere Artikel

Nach Oben