Mit Posaunen

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über mobile „Allwetter-Orgeln“ und ihre biblische Begründung

Für Stadtflaneure und Kaffeehaussitzer gab es am vergangenen Sonntag in Stuttgart einiges zu sehen und zu lauschen. Zu sehen gab es eine lange Prozession von Bischöfinnen und Bischöfen aus ganz Europa, Prälatinnen und dem katholischen Bischof von Stuttgart und dem Erzbischof von Freiburg, die durch die Stadt zog. An der Spitze der Prozession der scheidende evangelische Bischof Frank Otfrid July, sein Nachfolger Ernst-Wilhelm Gohl sowie der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, umringt von seinen Personenschützern. Der Bischofswechsel – ein staatstragendes Ereignis, wenn auch ein kirchliches.

Zu hören aber gab es zehn Posaunenchöre, die sich auf dem Weg verteilten und die Prozession mit Chorälen empfingen. Posaunenchöre sind eine sehr evangelische Einrichtung. Sie haben ihren Ursprung im Pietismus, der Erweckungsbewegung, die die müde Christenheit ein bisschen aufrütteln wollte. Bei Freiluftgottesdiensten und Zeltmissionsveranstaltungen galten Posaunenchöre als mobile „Allwetter-Orgeln“.

Die biblische Begründung der Posaunenchöre findet sich im Psalm 150: „Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! Alles was Odem hat, lobe den Herrn.“ In Österreich sind die Evangelischen, anders als in Württemberg, eine Minderheit. Wir können keine zehn Posaunenchöre finden. Doch die wenigen, die es gibt, blasen umso schöner, zum höheren Lobe Gottes.

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