„Wir werden den Weg des Friedens weitergehen“
Evangelische Kirche verurteilt Vandalimusakt am Campus der Religionen
Bestürzt und angewidert zeigte sich Pfarrer Hans-Jürgen Deml, Senior in der Superintendentur der Evangelischen Kirche A.B. in Wien, angesichts des Vandalismusakts auf dem „Campus der Religionen“ in der Seestadt Aspern. In der Nacht von 22. auf 23. Juli wurde dort ein Fahnenmast mit einer jüdischen Fahne aus dem Boden gerissen und die Fahne mit Hakenkreuzen beschmiert.
„Ich verurteile und bedaure diese Tat. Der Israelitischen Kultusgemeinde spreche ich ausdrücklich unsere Solidarität aus“, so Deml, der auch evangelisches Mitglied in der Plattform für Interreligiöse Begegnung ist. Er untersütze die Forderung der Kultusgemeinde, eine sofortige Kraftanstrengung zur Ausforschung der Übeltäter zu unternehmen.
„Generell frage ich mich: Wie können wir auch Menschen, die Ängste vor anderen Kulturen haben, mitnehmen auf den Weg des Friedens?“, so Deml weiter. „Eines ist klar: Wir werden diesen Weg des Friedens weitergehen. Dabei bleiben wir friedlich auf dem Weg zu mehr Verständnis und Verständigung in Wien.“
Sechs unterschiedliche Religionsgemeinschaften und Konfessionen errichten auf Initiative des Bauamtsleiters der Erzdiözese Wien, Harald Gnilsen, in der neu entstehenden Seestadt Aspern in Wien 22 einen „Campus der Religionen“ – ein gemeinsames Areal, das alle Gotteshäuser beherbergen und das geistliche Zentrum der Seestadt werden soll.
Am 19. Juni 2015 wurde der Platz für den zukünftigen Campus gesegnet. Dabei betonte der Wiener evangelische Superintendent, Hansjörg Lein: „Die Religionen möchten zum Frieden in dieser Stadt beitragen und daran mitarbeiten, dass auch in Zukunft dieser Frieden gewahrt und sogar ausgebaut wird.“
Text: epdÖ
Foto: Martina Schomaker (Archivfoto)