Wien: Ökumenische Jugend startet „Sonntagsbegegnungen“ für ehrliche Asylpolitik

 
von Evangelischer Pressedienst

Ruf nach Evakuierung griechischer Lager – Schuhaktion und Livestream

Wien (epdÖ) – Mit einer ökumenischen Gebet- und Kunstaktion wollen junge Menschen in Wien künftig jeden Sonntag für eine „ehrliche, menschenfreundliche Asylpolitik“ in Europa und die Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln eintreten. Die „Sonntagsbegegnungen“ im Sigmund-Freud-Park neben der Votivkirche werden seit dem 7. Februar, jeweils 16 Uhr, live gestreamt; bis zu 50 Personen können vor Ort rund um die Mobile Kirche der Evangelischen Jugend Burgenland teilnehmen.

„Wir sehen, wie wir unsere Schwestern und Brüder in den Lagern respektlos, unwürdig und unehrlich behandeln. Diese Verhältnisse sind Ausdruck einer Haltung, die das Menschliche nicht achtet, die die Würde vergessen hat, nicht nur die des anderen, auch die eigene“, sagte Mitorganisator Florian Toth bei der ersten Sonntagsbegegnung am 7. Februar. „Die Lage von geflüchteten Menschen an den Rändern Europas ist eine von Gewalt und Repression, eine, die wir so nicht hinnehmen können, die wir so nicht verkörpert sehen wollen in unserer Politik.“ Das Gebet sei der logische Weg: „Wir stellen unsere Hoffnung, unsere Ohnmacht, unseren Zorn in einen größeren Zusammenhang. Wir finden im Vertrauen die Haltung, die uns erfahren lässt, wie wir den Umständen gut begegnen können.“

„Wollen Thema hochhalten, bis sich etwas tut“

Zahlreiche mitgebrachte Schuhe am Versammlungsort sollen symbolisieren, „dass viele Menschen da sind, denen das Thema am Herzen liegt“, erklärte Toth gegenüber dem Evangelischen Pressedienst im Vorfeld. Zudem gibt es Gebete, Lieder und Fürbitten. Menschen berichten über ihre persönlichen Erfahrungen mit Geflüchteten in Österreich. Damit setze man sich auch dafür ein, dass „wir in Österreich Verantwortung übernehmen“,  so der Student der evangelischen Theologie. Die Begegnung solle künftig jeden Sonntag stattfinden, „um das Thema hochzuhalten, bis sich endlich etwas tut“.

Die Aktion findet wegen der aktuellen Situation in der Coronapandemie unter strengen Auflagen statt. Es gilt Maskenpflicht und ein Mindestabstand von zwei Metern. Hinter der Aktion stehen die Evangelische Jugend Burgenland, die Burg Finstergrün und die Studierendenvertretung Katholische Theologie. Man zeige sich auch verbunden mit der Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“.

Wer vor Ort teilnehmen will muss sich unter www.sonntagsbegegnung.at voranmelden. Dort und auf facebook.com/sonntagsbegegnung wird die Aktion live gestreamt.

Die Begegnung soll nun jeden Sonntag stattfinden, „bis sich etwas tut“. Foto: Sonntagsbegegnung

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