„Toleranzberg“ als Ort des gemeinsamen Gedenkens
Filzmoos: Projekt zur vorurteilsfreien Begegnung der Konfessionen
Filzmoos (epdÖ) – Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde am 10. Juni in Filzmoos in Salzburg der „Toleranzberg“ eröffnet, ein Wanderweg zum Innehalten, Nachdenken und Erholen. Errichtet wurde dieser Weg, um an die Vertreibung der Filzmooser Protestanten in den Jahren 1731 und 1732 zu erinnern und den Toleranzgedanken in den Vordergrund zu rücken. Mit diesem Projekt soll der Respekt gegenüber unterschiedlichen Meinungen und Weltanschauungen sowie die vorurteilsfreie Begegnung von Menschen mit unterschiedlichen religiösen Überzeugungen gefördert werden.
„Gemeinsam gedenken können, ohne Anklage, ohne Groll, ohne weitere Verletzung, das haben wir der Gnade Gottes zu verdanken, die diesen Weg der Versöhnung eröffnet und vorgezeichnet hat. Und wir haben es Menschen zu verdanken, die sich in Salzburg für Versöhnung zwischen den Konfessionen eingesetzt haben“, betonte Superintendent Olivier Dantine in seiner Predigt zum ökumenischen Gottesdienst, den er gemeinsam mit dem emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser feierte. „Die Kirchen in ihrer ökumenischen Zusammenarbeit leben der Gesellschaft den Umgang mit Diversität vor. Sie leben der Gesellschaft vor, wie man mit Differenzen und unterschiedlichen Anschauungen umgehen kann“, so Dantine.
Die Patenschaft für den „Toleranzberg“ hat der Kameradschaftsbund von Filzmoos übernommen. Zunächst war die Eröffnung des Toleranzberges für 2020 vorgesehen, musste allerdings aufgrund der Corona-Pandemie um zwei Jahre verschoben werden.