Synodenpräsident Krömer fordert Aufnahme von 250 Familien aus Afghanistan

 
von Evangelischer Pressedienst

Christinnen und Christen besonders gefährdet – Lage auch in Nachbarländern problematisch

Wien/Kabul (epdÖ) – Der evangelische Synodenpräsident Peter Krömer hat die österreichische Bundesregierung dazu aufgefordert, 250 Familien aus Afghanistan in Österreich Asyl zu gewähren. Insbesondere Christinnen und Christen seien gefährdet, betont Krömer. Die beabsichtigte Vorgangsweise der Bundesregierung, sich in Nachbarstaaten um Aufnahmezentren für Flüchtlinge zu bemühen und dort finanzielle Unterstützung zu gewähren, greife nicht, da auch im Iran oder in Pakistan Christinnen und Christen starken Verfolgungen ausgesetzt seien. „In Afghanistan gibt es Christen, wenn auch wenige. Diese wurden leider auch unter den früheren Regierungen in Afghanistan um ihres Glaubens willen verfolgt und bedrängt. Die Verfolgung von Personen, die vom Islam zum Christentum konvertierten, sowie von deren Familien, wird massiv zunehmen. Das zeigten die vergangene Jahre in jenen Gebieten in Afghanistan, in denen die Taliban bereits die Herrschaft ausübten“, unterstreicht Krömer gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.

Auch die Nachbarländer Iran und Pakistan zählen nach Angaben des christlichen Hilfswerks „Open Doors“ zu den zehn Ländern weltweit, in denen Christinnen und Christen den stärksten Verfolgungen ausgesetzt seien. Andere Staaten in der Region wie Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan seien in den Top 50 gelistet. „Es versteht sich von selbst, dass in diesen Ländern afghanische Flüchtlinge und deren Familien, die sich zum Christentum bekennen, nicht sicher aufgenommen werden können. Diese müssen in Europa den Asylstatus erhalten.“ In Österreich würden auch Kirchen und Pfarrgemeinden den geflüchteten Menschen Unterstützung zukommen lassen und bei ihrer Integration helfen.

Mit seinem Appell schließt sich Synodenpräsident Krömer einem gemeinsamen Papier der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Kommission der Bischofskonferenzen in der Europäischen Union (COMECE) vom Donnerstag, 2. September, an. Dort rufen die Kirchenvertreter alle Parteien im Konflikt dazu auf, im Friedensdialog zu bleiben. Gleichzeitig appellieren sie an die Internationale Gemeinschaft, besonders gefährdete Gruppen wie Aktivist*innen, Menschenrechtsanwält*innen, Journalist*innen, Künstler*innen, Christ*innen und Angehörige anderer religiöser, ethnischer und sexueller Minderheiten zu schützen. Die EU müsse unter Beweis stellen, dass ihre Werte keine „leere Rhetorik“ seien. (www.comece.eu)

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