Steiermark: Ökumenisches Forum lanciert Feiertags-Petition

 
von Evangelischer Pressedienst

Feier zum 20-jährigen Bestehen in Grazer Landhaus

Graz (epdÖ) – Seiner eigenen Gründung vor 20 Jahren sowie dem Dauerbrenner-Thema Karfreitag widmete sich das Ökumenische Forum christlicher Kirchen in der Steiermark am Donnerstag, 14. November. Eine Petition soll die politischen Verantwortlichen jetzt in die Pflicht nehmen, den freien Sonntag und den Karfreitag als Feiertag zu schützen.

In seinem Vortrag sprach Peter Ebenbauer, Leiter des Instituts für Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz, über Bedeutung und Sinn von Feiertagen. Er bezeichnet die religiösen Feiertage als „Kathedralen in der Zeit“, weil die freie Zeit wichtig sei als Raum für Ruhe, Reflexion und Aufmerksamkeit für all das, was man nur in der Ruhe und Stille erfahren könne. „Ein Feiertag sagt uns, dass wir nicht in der Welt sind, um Arbeitstiere zu sein“, so der Theologe.

Dieser ursprüngliche Zweck sei allerdings verloren gegangen. Die Ruhe wurde von der Freizeitindustrie und der Arbeitswelt in Beschlag genommen. Aufrufe zum Konsum, E-Mails, Rufbereitschaften, Handys und Computer rauben uns die Stille. „Der Kapitalismus liebt die Stille nicht“, sagt Ebenbauer und appelliert, sich nicht vom Sog der Zeit mitreißen zu lassen und Feiertage nicht als Fortsetzung des Alltags zu betrachten.

Bei der nachfolgenden Diskussion verwies der Grazer Superintendent Wolfgang Rehner darauf, dass man beim Überdenken von Feiertagen auf alle nationalen Religionen Rücksicht nehmen müsse: „Vielen hilft der Karfreitag als Feiertag nicht.“ Der Theologe Grigorios Larentzakis betonte, dass die Regierung keine Lösung unter dem Diktat der Wirtschaft suchen dürfe: „Alle haben das Bedürfnis nach Ruhe.“ Das steirische ökumenische Forum will nun mit einer Petition gegen den Verlust der Feiertage eintreten. Zu finden ist die Petition unter www.kath-kirche-graz.at

Grußworte an die Gäste im Grazer Landhaus sprachen Stadtpfarrprobst Christian Leibnitz und Landtagspräsidentin Gabriele Kolar.

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