Salzburg: Ökumenischer Gottesdienst für Betroffene der Coronapandemie
Dantine: „Die Liebe Gottes ist stärker als alles, was uns widerfährt“
Salzburg (epdÖ) – In einem ökumenischen Gottesdienst im Salzburger Dom haben die Kirchen und das Land Salzburg am Freitag, 5. März, der an Covid-19 Verstorbenen gedacht sowie aller, die mit Corona zu kämpfen haben. „Viele Menschen trauern um ihre Angehörigen, viele andere leiden noch lange an den Folgen ihrer Infektion. Menschen isolieren sich aus Angst, viele leiden unter psychischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Krise. Die einen haben ihre Arbeit verloren, viele Branchen sind schwer getroffen“, hob der Superintendent der evangelischen Kirche in Salzburg und Tirol, Olivier Dantine, in seiner Predigt hervor. Andere kämen seit einem Jahr nicht zur Ruhe: Im Gesundheitsbereich, in der Pflege, der Sozialbetreuung, der Grundversorgung, der medizinischen Forschung und als Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung.
Neben Dantine nahmen der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer in Vertretung von Erzbischof Franz Lackner, Repräsentanten aller sieben im Ökumenischen Arbeitskreis vertretenen Kirchen sowie der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer an dem Gottesdienst teil. Anwesend waren zudem im Gesundheits-und Einsatzbereich befasste Dienststellenleiter, ärztliche Direktoren und Pflegedirektoren der Salzburger Spitäler sowie das Leitungsteam des COVID-19-Board in Salzburg.
Im Zuge des Gottesdienstes wurde eine von Landeshauptmann Haslauer gestiftete Gedenkkerze entzündet. Diese werde nun durch die Kirchen der verschiedenen Konfessionen wandern und dort zum Gedächtnis sowie als Anlaufpunkt für das persönliche Gebet brennen. Zusammen mit dem Logo der Ökumene, dem Wappen des Landes und dem Wappen der Erzdiözese Salzburg ziert der Bibelspruch „Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,39) die Kerze. Dantine unterstrich in seiner Predigt die Bedeutung dieses Zitats in Zeiten der Krise, die bereits seit einem Jahr dauere und alle Menschen – wenn auch unterschiedlich – betreffe. Alle aber dürften auf das vertrauen, was Paulus in seinem Wort ausdrücke, meinte der Superintendent: „Die Liebe Gottes ist stärker als alles, was uns in dieser Welt widerfährt.“ Diese Gewissheit von Gottes Liebe und Solidarität könne den Blick weiten: „Nicht nur uns selbst und unsere Bedürfnisse sehen, sondern auch den anderen, all jene, die so unterschiedlich an dieser Krise leiden. Die Liebe Gottes annehmen führt also zur Nächstenliebe und Solidarität untereinander. Genau diese Solidarität ist so nötig, um durch diese Krise zu kommen.“
Die Pandemie habe „unser Leben und Zusammenleben verändert“, betonte Weihbischof Hansjörg Hofer in Vertretung von Erzbischof Franz Lackner, der sich nach einer positiven Corona-Testung eines Mitarbeiters in Selbstisolation begeben hatte. Man bete für die Familien der Opfer und alle Trauernden, aber auch für jene, die helfen: „In den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, den Rettungsorganisationen, in der Verwaltung und Politik sowie für die Vielen, die unter oft schwierigsten Bedingungen das öffentliche Leben aufrechterhalten.“ Hofer erinnerte auch an die Kinder, Schülerinnen und Schüler, Eltern und alten Leute, „die besonders an dieser Pandemie leiden“.
Musikalisch gestaltet wurde der Gedenkgottesdienst von Andreas Gassner vom Kirchenmusikreferat der Erzdiözese und einem Sängerquartett der Jugendkantorei Salzburg.