Rehner: „Gebet im Angesicht der Verfolgung bewirkt Verbindung mit Christus“
Kirchen in der Steiermark feierten Gottesdienst für verfolgte Christ*innen
Graz (epdÖ) – In einem gemeinsamen Gottesdienst haben die Kirchen in der Steiermark für verfolgte Christinnen und Christen weltweit gebetet. Bei der ökumenischen Feier am Sonntag, 21. März, im Grazer Dom, die auch auf ORF III übertragen wurde, drückte der evangelische Superintendent Wolfgang Rehner seine Hoffnung aus, durch das Gebet die Distanz zu den Betroffenen abzubauen: „Die ‚armen Verfolgten‘ sind nicht mehr Gegenstand meines Bedauerns, sondern Seite an Seite richten wir uns auf Gott hin“, betonte Rehner in seiner Predigt.
Im gemeinsamen Gebet für verfolgte Christinnen und Christen spüre er „eine große Achtung vor der Haltung dieser Menschen, deren Glaube Folgen hat“. Sie strebten nicht nach mehr Glück, Perfektion oder Wohlstand: „Ihr Anliegen ist, Gottesdienst feiern zu können, zu Gott zu beten. Sie wollen ihren Glauben leben, wie sie es gelernt haben, sie wollen ihre Beziehung zu Gott pflegen. Im Gebet für die Verfolgten erfahre ich, dass ich in diese Verbindung zu Gott mit hineingenommen werde.“
Leiden nicht „Sinn und Ziel des Glaubens“
Ihr Leiden sei dabei keineswegs „Sinn und Ziel“ ihres Glaubens. Zugleich bedeute ihr Leiden aber nicht, dass ihnen der Halt und die Hoffnung genommen seien: „Das Gebet im Angesicht von Verfolgung und Leid bewirkt nicht nur eine Verbindung mit den verfolgten Christen, sondern auch mit dem leidenden Christus.“
Zu dem Gottesdienst im Grazer Dom hatte der römisch-katholische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl geladen. Neben Rehner wirkten zudem an dem Gottesdienst unter anderem Frank Jauk von der Evangelisch-Methodistischen Kirche, Grigorios Larentzakis von der Griechisch-Orthodoxen Kirche, Ines Tobisch von der Altkatholischen Kirche, Bruno Gasper von der Baptistengemeinde und Reiner Hasenauer von der Neuapostolischen Kirche mit. Anlass für die ökumenische Feier war der Gebetstag für verfolgte Christen, den die Österreichische römisch-katholische Bischofskonferenz 2017 für jeden fünften Fastensonntag allgemein für die österreichischen katholischen Diözesen beschlossen hatte.