Podcast: Stimmen zu Weihnachten
Michael Chalupka, Matthias Geist und Maria Katharina Moser über ein Fest in „einem schwierigen Jahr“
Wien (epdÖ) – Von Weihnachten in „einem schwierigen Jahr“ spricht Bischof Michael Chalupka in seinen Weihnachtsgedanken. Weihnachten breche herein „in einer Welt, die auch damals nicht anders war als jetzt, einer Welt des Krieges, des Unfriedens – und wo Gott Kind wird als Symbol des absoluten Friedens, der Hilflosigkeit, der Hilfsbedürftigkeit, der Ohnmacht“. Dadurch drücke das Fest aus, was Sinn und Ziel des Lebens seien: „In Frieden zu leben, ohne alle Macht und Gewalt, ohne allen Krieg.“ Chalupka wünscht, „dass wir zusammenhalten“ und als Religionen zeigen können, miteinander in Frieden zu leben und ein Zeichen für die Welt geben zu können. „Wir müssen gut darauf achten, miteinander in Frieden leben zu können“, betont der Bischof im Podcast.
https://evang.at/wp-content/uploads/2023/12/231221_chalupka_weih_2023.mp3
Geist: Wunsch nach Entlastung in einer Welt der Überforderung
Für den Wiener Superintendenten Matthias Geist ist Weihnachten davon geprägt, „dass wir in unserer Gesellschaft, ja in der ganzen Welt, mit einer starken Überforderung zu tun haben“. So hätten zum einen Menschen im Alltag Leistung nachzuweisen, zum anderen könnte hierzulande etwa auch die Konfrontation mit Kriegsereignissen als Überforderung auf die Menschen einwirken. In seiner diesjährigen Weihnachtsbotschaft äußert Geist den Wunsch, „uns entlasten“ zu dürfen. Der Superintendent hofft auch, „dass wir über Spaltungen hinwegkommen und Menschen wieder zueinander finden, die sich nicht mehr verständigen können“. Dies betreffe auch Kirchen und gesellschaftspolitisch viele Fragestellungen. Das Geschehen in Bethlehem zeige: „Alle Überforderung dieser Welt kann auch überwunden werden, und wir werden befreit von Angst, Sorge und Furcht durch dieses hell klingende ‚Fürchtet euch nicht‘, das hell in diese Welt hinein strahlt.“
https://evang.at/wp-content/uploads/2023/12/231221_geist_weih_2023.mp3
Moser: „Weihnachten als Fest der Solidarität und Nächstenliebe“
Die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser, erinnert in ihren Weihnachtsgedanken daran, dass nicht alle Menschen „fröhlich und im Kreis ihrer Liebsten feiern“ können. Dies seien etwa einsame Menschen, „die gerade zu Weihnachten Angehörige, die sie verloren haben, schmerzhaft vermissen“. Moser hebt dabei auch Menschen mit Armutserfahrungen hervor. Diese seien mit schwierigen Fragen konfrontiert wie beispielsweise: „Wie kann ich Geschenke für meine Kinder kaufen? Kann ich in Zeiten der Teuerung den Weihnachtstisch festlich decken?“ Moser plädiert dafür, die Gedanken an diese Menschen nicht auszublenden und „Weihnachten als Fest der Solidarität und Nächstenliebe“ zu feiern. „Ich wünsche allen, die Weihnachten in einem dunklen Jahr feiern, dass Weihnachten ihnen ein Licht der Hoffnung und der Solidarität aufscheinen lassen möge“, so die Diakonie-Direktorin.
https://evang.at/wp-content/uploads/2023/12/231221_moser_weih_2023.mp3