"Pfarrgemeinden sind Vorbilder und Vorreiter beim Energiesparen"

"Energiesparpreise" der Katholischen und Evangelischen Umweltbeauftragten Österreichs erstmals verliehen

 
von Martina Schomaker
"Pfarrgemeinden sind Vorbilder und Vorreiter beim Energiesparen", so Oberkirchenrätin Hannelore Reiner.
"Pfarrgemeinden sind Vorbilder und Vorreiter beim Energiesparen", so Oberkirchenrätin Hannelore Reiner.

(KAP/epd) Die heuer zum ersten Mal vergebenen und mit insgesamt 10.000 Euro dotierten "Energiesparpreise der Katholischen und Evangelischen Umweltbeauftragen" gehen an 13 evangelische und katholische Pfarrgemeinden aus ganz Österreich. Die Preisverleihung erfolgte am Montagnachmittag durch die evangelische Oberkirchenrätin Hannelore Reiner, Bundesminister Andrä Rupprechter und Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz im Erzbischöflichen Palais in Wien.

Den ersten Platz teilen sich drei Gemeinden, unter ihnen die evangelische Pfarrgemeinde St. Ruprecht in Kärnten. "Global denken und lokal handeln" sei der springende Punkt, so Pfarrer Norman Tendis. Er betonte, dass die Evangelische Kirche die Aufgabe habe, die Energiewende so aktiv wie möglich mitzugestalten.

Dies geschehe in seiner Gemeinde etwa durch die komplette thermische Sanierung aller Gemeinderäumlichkeiten oder den Bau einer Photovoltaikanlage, aber auch durch die Errichtung eines Gemeinschaftsgartens auf dem Pfarrareal. Auch die evangelischen Pfarrgemeinden Pinkafeld und Linz-Dornach erhielten Anerkennungspreise. Insgesamt vergaben die katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten in Kooperation mit dem Bankhaus Schellhammer & Schattera sowie "Klima aktiv" Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro.

Pfarrgemeinden seien Vorbilder und Vorreiter in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, unterstrich Oberkirchenrätin Hannelore Reiner im Rahmen der Preisverleihung. Viele Pfarrgemeinden würden schon jetzt die Kyoto-Ziele erreichen, auch wenn man davon in Gesamtösterreich noch weit entfernt sei. Leider sei es noch ein weiter Weg hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz und einem europaweiten Willen zum Energiesparen. Dies zeigten auch die derzeit stattfindenden EU-Debatten.

Wenn es immer noch ein Feilschen um jedes Gramm CO2 gibt und Klimafragen ökonomischen Zielen untergeordnet werden, werde deutlich, wie wenig sich in Sachen Klimaschutz in den letzten Jahren getan habe, meinte die Oberkirchenrätin.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hob die Wichtigkeit von Initiativen wie dem Energiesparpreis hervor. Sie würden zeigen, dass jeder Einzelne etwas dazu beitragen könne, Österreich auch für die nachfolgenden Generationen lebenswert zu gestalten. "Klimawandel findet statt, und jeder, der heutzutage noch etwas anderes behauptet, verschließt die Augen vor der Realität", sagte der Landwirtschaftsminister. Es müssten jedoch alle an einem Strang ziehen, von der Politik angefangen bis hin zu jedem Einzelnen. Der Energiesparpreis sei auch deswegen wichtig, da er Anreize setze, klimagerecht zu handeln.

Für den römisch-katholischen Bischof der Diözese Gurk, Alois Schwarz, ist das "Maßhalten" eine Frage, die für die Kirchen schon immer zentral war. So habe es früher an vielen Kirchen Formen gegeben, an denen die Menschen das richtige Maß eines gekauften Laibes Brot nachprüfen konnten. Heutzutage müssten die Kirchen stattdessen auf das Maßhalten beim Konsumieren allgemein und beim Energieverbrauch im Speziellen verweisen. Aber auch die Kirchen und die Gläubigen könnten noch mehr tun. Anstelle im Winter die Kirchen auf Zimmertemperatur "raufzuheizen", könne man ja auch "einfach ein bisschen mehr anziehen", regte der Bischof an.

Nähere Informationen zum Energiesparpreis sowie zur Arbeit der Umweltbeauftragten der evangelischen und der katholischen Kirche finden sich unter www.schoepfung.at .

Text: KAP/epd

Fotos: Robert Strasser / Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

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