Online-Schaustellergottesdienst am 8. Mai

Schumann: Die meisten überleben die Krise nicht

 
von Evangelischer Pressedienst
Wenn sich die Karusselle weiter nicht drehen, drohen für Schaustellerinnen und Schausteller 15 Monate ohne Einkommen, sagt Schaustellerseelsorger Stefan Schumann. Foto: epd/Uschmann
Wenn sich die Karusselle weiter nicht drehen, drohen für Schaustellerinnen und Schausteller 15 Monate ohne Einkommen, sagt Schaustellerseelsorger Stefan Schumann. Foto: epd/Uschmann

Schumann: Die meisten überleben die Krise nicht

Wien (epdÖ) – Eigentlich war für diesen Tag ein Gottesdienst am Autodrom des Urfahranermarktes in Linz geplant. Da der wegen der Coronakrise aber nicht stattfinden kann, hat der Schaustellerseelsorger Stefan Schumann die Feier am Freitag, 8. Mai, ins Web verlegt. Aus der Lutherkirche in Wien-Währing predigt Schumann nun online für die Schaustellerinnen und Schausteller, die wegen der Pandemie nicht nur eine schwere Zeit hinter sich, sondern auch eine ungewisse Zukunft vor sich haben: „Die meisten haben seit sieben Monaten kein Einkommen mehr gehabt. Falls die Saison gar nicht mehr stattfindet muss man bis zum nächsten Frühjahr mit einem Nulleinkommen von 15 Monaten rechnen. Das überleben die meisten nicht“, so Pfarrer Schumann im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Vor allem kleine Schausteller hätten kaum Chancen, die Krise zu überstehen. Insgesamt gibt es laut Schumann in Österreich etwa 2.000 Schaustellerinnen und Schausteller in rund 380 Betrieben.

Wann es wieder Jahrmärkte oder ähnliches gebe sei momentan überhaupt nicht absehbar, erklärt Schumann und erinnert an das Beispiel des Münchner Oktoberfests Ende September, das schon vor Wochen abgesagt wurde. „Es gibt noch Hoffnung, dass es im September und Oktober noch ein, zwei Monate Saison gibt, aber das weiß man nicht.“ Kontakte mit den Schaustellern gebe es zwar, etwa telefonisch oder via Facebook, aber das sei „natürlich nicht das Gleiche“ wie am Platz: „Ihr Leben fehlt ja.“ Dass viele andere Berufsgruppen unter der Krise genauso zu leiden hätten sei ihm freilich bewusst, sagt Schumann: „Aber es ist unsere Aufgabe als Seelsorgerinnen und Seelsorger, ein Mandat zu übernehmen für Menschen, die einem anvertraut sind. Darum stelle ich das einmal in den Vordergrund.“

Zu sehen ist der Online-Gottesdienst am Freitag, 8. Mai, ab 11 Uhr im YouTube-Kanal der Währinger Lutherkirche: bit.ly/web_Schausteller. Nähere Informationen zur Schaustellerseelsorge der Evangelischen Kirche finden Sie unter: www.schaustellerseelsorge.at

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