Österreichische Kirchtürme unter Beobachtung
Crowd-Projekt zur Erhebung von Kirchturmtieren per App
Crowd-Projekt zur Erhebung von Kirchturmtieren per App
Wien (epdÖ) – Österreichs Kirchtürme werden jetzt zu Hotspots der Vogelbeobachtung. Die Umweltbeauftragten der Katholischen und Evangelischen Kirche Österreichs sammeln aktuell Daten über Beobachtungen von Tieren in, an und rund um Kirchtürme. Ziel sei es Naturschutzmaßnahmen für gefährdete Arten ausarbeiten zu können, denn aktuell fänden insbesondere Vögel zunehmend schwierigere Nistbedingungen vor, erläutert Hemma Opis-Pieber, Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten. Naturinteressierte Menschen sind daher aufgerufen, die Daten über die App „naturbeobachtung.at“ an die Organisatoren weiterzuleiten. Die App kann ab sofort kostenlos über Google Play oder App-Store heruntergeladen werden.
Problematisch seien vor allem die Schließungen vieler Nischen und Einflugöffnungen, die oft aus Unwissenheit im Zuge von Renovierungsarbeiten passieren. Mit dem Projekt wollen die Organisatoren ein Bewusstsein für die Bedürfnisse der Tiere schaffen: „Kirchen und Kirchtürme stellen für Turmfalken, Dohlen, Mauersegler und viele weitere Vogelarten wertvolle Nistbiotope dar“, so Opis-Pieber.
Wer mitmachen will kann die App „naturbeobachtung.at“ im Google Play Store oder App-Store herunterladen und das Projekt „Kirchturmtiere“ anwählen. Dort gibt es zur Hilfestellung Artenlisten und Arteninformationen. Über die Geodaten des Smartphones werden für alle, die zur Beobachtung aufbrechen wollen, Kirchen in der Nähe angezeigt, über eine Suchmaske können Interessierte gezielt nach Kirchengebäuden fahnden. Eine Statistik informiert über den aktuellen Stand der Erhebung per App.
Die Fundmeldungen werden im Anschluss von Experten bestimmt und geprüft. Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Website www.kirchturmtiere.at, über die auch Tierbeobachtungen gemeldet werden können. Das Projekt ist eine erstmalige Kooperation des Vereins zur Förderung kirchlicher Umweltarbeit, in dem die Umweltbeauftragten der Katholischen und Evangelischen Kirche vertreten sind, mit „BirdLife“ Österreich und dem Naturschutzbund Österreich. Es wird durch die EU und durch das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gefördert.