NÖ: Evangelischer Superintendent Paul Weiland plötzlich verstorben

Superintendent Lein: "Er wird uns sehr fehlen, auch im Kollegenkreis"

 
von Martina Schomaker
Der niederösterreichische Superintendent Paul Weiland ist plötzlich verstorben.
Der niederösterreichische Superintendent Paul Weiland ist plötzlich verstorben.

Plötzlich und völlig unerwartet ist am Sonntag, 16. August, der Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, Paul Weiland, verstorben. Weiland, der im September seinen 66. Geburtstag gefeiert hätte, erlag am späten Nachmittag im Krankenhaus in St. Pölten einem akuten Herzversagen.

"Der plötzliche Tod von Superintendent Paul Weiland ist ein schwerer Schock für die Evangelische Kirche in Österreich. Als dienstältester Superintendent mit seiner reichen Erfahrung wird er uns sehr fehlen, auch im Kollegenkreis", schreibt der Wiener Superintendent Hansjörg Lein aus seinem Urlaub. "Der Tod von Paul Weiland ist ein riesiger Verlust für die Evangelische Kirche in Niederösterreich, für die Gesamtkirche und weit darüber hinaus", sagt Bischof Michael Bünker in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.

Durch seine Stellung in der Ökumene und in der Öffentlichkeit habe Weiland als Vertreter einer Minderheitskirche "beispielhaft die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Evangeliums glaubwürdig vorgelebt", so der Bischof. Und die Wiener Superintendentialkuratorin Inge Troch ergänzt: "Ich habe Paul Weiland als stets liebenswürdigen Menschen mit unglaublich hoher Einsatzbereitschaft kennen und schätzen gelernt. Er schöpfte Kraft aus der Gewissheit des Glaubens und bewirkte so viel für die Pfarrgemeinden der Diözese Niederösterreich und weit darüber hinaus."

Das Eintreten für die Schwachen in der Gesellschaft und das diakonische Engagement der Kirche waren ihm, so Bischof Bünker, ein besonderes Anliegen, was sich auch in Weilands Stellungnahmen in der Öffentlichkeit widerspiegle. Dass Niederösterreich die evangelische Diözese mit den meisten Kirchenneubauten ist, hänge auch mit Weilands Wirken zusammen, so der Bischof. "Besonders gedenken wir jetzt seiner lieben Frau Marianne, die unserer Fürbitte bedarf", schreibt Hansjörg Lein.

Mag. Paul Weiland war seit 1. September 1998 Superintendent der Diözese Niederösterreich. Weiland wurde am 14. September 1949 in Rottenmann in der Steiermark geboren und wuchs im burgenländischen Stadtschlaining auf. Von 1979 bis 1998 wirkte er als Pressepfarrer der Evangelischen Kirche A.u.H.B. in Österreich und als Geschäftsführer des Evangelischen Presseverbandes.

Als Chefredakteur verantwortete er in dieser Zeit die Herausgabe der gesamtösterreichischen evangelischen Kirchenzeitung "SAAT". Als Superintendent gehörte Weiland der Synode A.B. und der Generalsynode der Evangelischen Kirche in Österreich an. Weiland war bis zuletzt Obmann des Evangelischen Presseverbandes und des Evangelischen Bundes in Österreich, Präsident der Österreichischen Bibelgesellschaft, Mitglied in zahlreichen kirchlichen Gremien und Einrichtungen, darunter in der Gemischten Evangelisch/Katholischen Kommission und im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich. Weiland beriet auch den Lutherischen Weltbund in Genf in Kommunikationsfragen.

2012 wurde Superintendent Paul Weiland mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet, 2009 hatte er das Silberne Komturkreuz mit dem Stern für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich erhalten.

Einen Nachruf vorm ORF lesen und hören Sie hier: http://noe.orf.at/news/stories/2726795/

Die Beerdigung fand am Freitag, 21. August 2015, um 11.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof St. Pölten (3100 St. Pölten, Goldegger Straße 52) statt, der Trauergottesdienst in der Landhauskapelle (Landhausplatz 1), den Bischof Michael Bünker gestaltete, anschließend um 13.30 Uhr.

Zur Beerdigung und zum Gottesdienst kamen zahlreiche Repräsentanten der Kirchen, der Politik und des öffentlichen Lebens. Auch Wiens Superintendent Hansjörg Lein und Superintendentialkuratorin Inge Troch gaben Paul Weiland das letzte Geleit.

Text: epdÖ

Foto: epd/M. Uschmann

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