Nichts kann uns trennen

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über ein trotziges und tröstliches Zitat

Am Wochenende der Europawahl haben sich tausende Christen aus Mittel- und Osteuropa in Frankfurt-Oder und Slubice zu den christlichen Begegnungstagen getroffen. Das Motto war schon fast ein bisschen trotzig gewählt. „Nichts kann uns trennen!“ Weder der Fluss, die Oder, der die Doppelstadt Frankfurt und Slubice genau in der Mitte trennt. Noch die Sprache, hüben Deutsch und drüben Polnisch, noch die Währung – gleich nach der offenen Grenze, die durch den gemeinsamen öffentlichen Busverkehr verbunden ist, kann man Euro gegen Zloty tauschen -, noch die Wahlwerbung der verschiedenen politischen Parteien, die um die Wähler warben.

„Nichts kann uns trennen!“ war das Motto. Das ist ein Zitat aus dem Brief des Apostels Paulus, wo es heißt: „Nichts kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes.“ Das Motto ist trotzig und tröstlich zugleich. Es drückt den Willen aus, auch in schwierigen Zeiten zusammenzustehen. Es weiß aber auch um die Geschichte, die gerade an dieser Grenze unzählige Opfer gefordert hat.

Sich nicht trennen zu lassen ist auch jetzt in Europa nicht leicht, viele Kräfte arbeiten daran, das, was nach einem blutigen Krieg wie durch ein Wunder zusammengewachsen ist, wieder auseinanderzureißen. Sich nicht trennen zu lassen ist auch Arbeit und Mühe, da tut es gut, dass Christinnen und Christen wissen, es gibt ein Band, das nicht zerschnitten werden kann, die Liebe Gottes, die uns allen gilt.

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