Moser: „Es braucht das Zugehen aufeinander“

 
von Evangelischer Pressedienst

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser spricht im „SAAT“-Interview anlässlich 150 Jahre Diakonie über deren wichtige Rolle

Wien (epdÖ) – 2024 jährt sich der Gründungstag der Diakonie Österreich zum 150. Mal. Mit Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser sprach die SAAT darüber, warum die Diakonie in der Evangelischen Kirche sowie auch gesellschaftlich eine wichtige Rolle spielt – und weiterhin spielen soll.

„Eine Entwicklung, die immer wichtiger wird, heißt Sozialraumorientierung. Das heißt, wir lösen die großen sozialen Institutionen, die unter dem Stichwort ‚Heim‘ bekannt sind, zunehmend auf“, erklärt Moser. Die Diakonie habe hier schon viele Schritte gesetzt und achte darauf, dass Menschen mit sozialem Unterstützungsbedarf im Sozialraum inkludiert sind und das normale Alltagsleben mitleben. „Die Diakonie ist dann dazu da, diese gemeinschaftlichen Selbstorganisationsprozesse von Menschen zu unterstützen“, betont Moser.

Ein wichtiges Anliegen der Diakonie sei auch die Verbindung von Diakonie und Kirche. „Diakonie ist Kirche, und Kirche ist in all ihren Arbeitsfeldern wesentlich diakonisch“, hebt Moser hervor. Es brauche diese Verschränkung und das Zugehen aufeinander. „Aufeinander zugehen“ lautet auch das Motto, unter dem das Jubiläumsjahr 2024 steht. Moser wünscht sich, dass der Diakoniesonntag am 14. April „von diakonischen Einrichtungen und Pfarrgemeinden gemeinsam gefeiert wird“.

2024 wird die Diakonie, so Moser, ihre Geschichte in Form von exemplarischen Porträts erzählen. Dabei wird die Diakonie 25 Menschen vorstellen, die ihr Leben als Gründer:innen, Mitarbeiter:innen und Klient:innen in den Dienst der Diakonie gestellt haben. Anhand dieser Biografien wird erzählt, wie Diakonie durch die Geschichte Not wahrgenommen und darauf reagiert hat. Diese Porträts wird man auch auf der Website www.diakonie.at finden können. „Mich haben die Porträts sehr bewegt, besonders jene der Diakonissen im 19. und 20. Jahrhundert, die in der gesamten Habsburgermonarchie und vielen Teilen Österreichs herumgekommen sind. Es waren starke Frauen. Die Geschichte der Diakonie ist auch eine Frauengeschichte“, sagt Moser und fügt hinzu: „Ich lade herzlich ein, diese Porträts zu lesen und sich vom ‚diakonischen Geist‘ darin anstecken zu lassen.“ Dieser „diakonische Geist“ werde durch den konkreten Einsatz der Menschen spürbar.

Eigenverantwortliches Arbeiten mit Gestaltungsspielraum sei ein Kennzeichen der Mitarbeit bei der Diakonie. „Ich glaube, das ist etwas sehr Evangelisches. Die Diakonie traut ihren Mitarbeitenden sehr viel zu und setzt auch großes Vertrauen in sie“, unterstreicht Moser. Die soziale Arbeit sei zwar auch fordernd, weil man „schwierige Lebenssituationen und Leid mittragen“ müsse. In der Flüchtlingsarbeit sehe man, dass der Raum für die Betroffenen enger werde. „Man muss Ohnmachtserfahrungen aushalten können. Doch der Glaube sagt uns: Nicht wir, sondern Gott rettet die Welt“, so die Diakonie-Direktorin.

Das vollständige Interview finden Sie in der Jänner-Ausgabe der SAAT von Seite 9 bis Seite 11. Die Monatszeitschrift „SAAT“ können Sie um 36,- Euro im Jahr auf shop.evang.at abonnieren.

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