Lutherische Kirche ehrt reformierten Oberkirchenrat Klaus Heussler
Empfang für die Synode im Schloss Esterhazy
Eisenstadt (epdÖ) – Für Verdienste um die Evangelisch-lutherische Kirche ist der reformierte Oberkirchenrat Klaus Heussler ausgezeichnet worden. Die Ehrung erfolgte im Rahmen des Empfangs für die Synode, zu dem Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Freitagabend, 8. Dezember, ins Schloss Esterhazy geladen hatte. Als Mitglied im gemeinsamen Oberkirchenrat A.u.H.B. habe Heussler „nicht nur seiner Reformierten Kirche gedient, sondern sich in besonderer Weise um die Lutherische Kirche verdient gemacht“, unterstrich Oberkirchenrätin Ingrid Bachler in ihrer Laudatio.
Dabei erinnerte Bachler an Heusslers Einsatz in vielen schwierigen wirtschaftlichen und rechtlichen Bereichen: In den Kollektivvertragsverhandlungen mit der Standesvertretung der Pfarrer:innen habe sich Heussler als Dienstgebervertreter immer als verantwortungsbewusster und lösungsorientierter „Sozialpartner im besten Sinn“ erwiesen. Theologische, rechtliche und strukturelle Anliegen habe er „mit Nachdruck“ vertreten. Als „gelernter Mathematiker scheute er auch nicht, legistische Arbeit vom Feinsten“ abzuliefern, sagte Bachler. Auch in der vertieften Integration der beiden Kirchen habe sich Heussler als treibende Kraft erwiesen.
Die Grüße des Landeshauptmanns überbrachte beim Empfang Landesrätin Daniela Winkler. Erstmals stehe mit Ingrid Monjencs eine Frau an der Spitze der Synode, „die Wahl einer neuen Synodenpräsidentin ist auch für die Zukunft der Evangelischen Kirche ein bedeutender und zukunftsweisender Moment“, erklärte die Landesrätin und wünschte Ingrid Monjencs für ihr Amt alles Gute. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen gelte es Tugenden wie Toleranz und Respekt, die „Grundpfeiler eines friedlichen Zusammenlebens“ zu bewahren, „unabhängig davon, welchen Aufgaben wir gegenüberstehen“. Den Evangelischen im Burgenland gratulierte Winkler zum 100-jährigen Jubiläum der Superintendenz, das mit zahlreichen Aktivitäten 2024 begangen wird. Die neugewählte Synodenpräsidentin Ingrid Monjencs dankte beim Empfang nochmals für das große Vertrauen, sie freue sich, dass ihre Amtszeit im Burgenland begonnen habe.
Bischof Michael Chalupka berichtete von den Schwerpunkten der Synode, die kurz vor dem Empfang das Klimaschutzkonzept verabschiedet hatte. Das Burgenland habe für die Evangelische Kirche eine besondere Bedeutung. Heute leben im Verhältnis zur Bevölkerung die meisten Evangelischen im Burgenland, auch die älteste evangelische Kirche stehe in diesem Bundesland, der reformierten Kirche in Oberwart komme hier besondere historische Bedeutung zu.
Überreicht wurde beim Empfang auch der Diakoniepreis 2023 der Evangelischen Kirche. Er geht heuer an ein Projekt der Diakonie Burgenland. Mit den „Hoffnungsträger:innen-Taschen“ wird in vielen Pfarrgemeinden Menschen mit Armutserfahrung geholfen.
Abschied und Neubeginn waren weitere Themen des Abends. Verabschiedet wurde der langjährige Vizerektor der Kirchlich Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems, Thomas Krobath. Die Evangelische Kirche trage Mitverantwortung an dem ökumenischen und interreligiösen Projekt, das 2007 gegründet wurde und in Europa einzigartig ist. Heute werden hier für 13 der 15 in Österreich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften Religionsfachkräfte ausgebildet, zugleich habe sich die KPH zur zweitgrößten pädagogischen Hochschule in Österreich entwickelt.
Begrüßen konnten die Synodalen beim Empfang auch Krobaths Nachfolgerin im Vizerektorat, Jennifer Jakob. Die gebürtige Golserin kehrte nach dem Studium an der KPH als Lehrende dorthin zurück, seit 1. Oktober bekleidet sie das Vizerektorat. Im umfangreichen Portfolio der Vizerektorin ist ihr die Bildung für nachhaltige Entwicklung ein besonderes Anliegen, betonte Jakob vor den Synodalen.
Fotos vom Empfang und von der Synode finden Sie auf: foto.evang.at