Geflohener russischer lutherischer Erzbischof Brauer spricht über „Kirche im Krieg“
Online-Vortrag der Evangelischen Akademie Kärnten am Dienstag, 26. Juli, um 19 Uhr
Wien (epdÖ) – Im Februar 2022 verurteilte Dietrich Brauer, damals Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands, den Krieg gegen die Ukraine. Aus Furcht vor Repressalien floh er im März mit seiner Familie nach Deutschland und trat von seinem Amt zurück. In einem Online-Vortrag spricht er am Dienstag, 26. Juli, zur Frage, wie sich eine Kirche dem Evangelium entsprechend verhalten kann gegenüber einem Staat, der einen Angriffskrieg führt und freie Meinungsäußerung unterdrückt. Veranstalter ist die Evangelische Akademie Kärnten.
Dietrich Brauer wurde 1983 in Wladiwostok in einer russlanddeutschen Familie geboren. 2014 wurde er Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland (ELKR). Mit ihm war erstmals ein einheimischer Theologe leitender Geistlicher der rund 20.000 lutherischen Christinnen und Christen in fast 300 Gemeinden auf dem Gebiet der russischen Föderation. Aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine hält sich der frühere Erzbischof derzeit mit seiner Familie in Deutschland auf. Hier hat er an Friedensgebeten teilgenommen und sich mehrfach gegen den Krieg gegen die Ukraine positioniert. Religionen dürften nicht zur Rechtfertigung des Krieges instrumentalisiert werden, betonte er gegenüber Medien. Am 8. Juni 2022 wurde Wladimir Proworow, vorher Propst in Uljanowsk, bei einer außerordentlichen Generalsynode in St. Petersburg zum neuen Erzbischof der ELKR gewählt.
Online-Vortrag und Gespräch am Dienstag, 26. Juli, um 19 Uhr.
Veranstalter: Evangelische Akademie Kärnten
Mit der Anmeldung per info@evangelische-akademie.at erhalten Sie einen Link, mit dem Sie über Zoom einsteigen können.
Die Teilnahme ist kostenfrei.