Frauenarbeit: „Entsetzen“ über Sparpläne der Bundesregierung

Offener Brief gegen Budget-Kürzungen bei Frauenvereinen

 
von Evangelischer Pressedienst
Richtet sich zum Tag zur Überwindung der Armut an die Kirchenleitung: die Evangelische Frauenarbeit. Foto: epd/Michael Windisch
Richtet sich zum Tag zur Überwindung der Armut an die Kirchenleitung: die Evangelische Frauenarbeit. Foto: epd/Michael Windisch

Offener Brief gegen Budget-Kürzungen bei Frauenvereinen

Wien (epdÖ) – Mit einem offenen Brief anlässlich des Internationalen Tags zur Überwindung der Armut am Mittwoch, 17. Oktober, wendet sich die Evangelische Frauenarbeit in Österreich (EFA) an die österreichische evangelische Kirchenleitung. In dem Schreiben bekundet die Frauenorganisation ihr „Entsetzen“ über die „Kürzungen und Streichungen der Förderungen für Frauenorganisationen, Frauenberatungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen“ durch die Bundesregierung im vergangenen Sommer. Insgesamt sind für diese Einrichtungen im Budgetplan für 2019 230.000 Euro weniger vorgesehen. In dem an den Oberkirchenrat A.u.H.B., die evangelisch-lutherischen Superintendenten und den reformierten Landessuperintendenten adressierten Brief diagnostiziert die EFA-Vollversammlung „die dringende Notwendigkeit, sich besonders um die durch das soziale Netz gefallenen Frauen in unseren Gemeinden zu kümmern“. Die kirchlichen Leitungsgremien ersucht die Frauenarbeit „die Pfarrgemeinden auf die Menschen aufmerksam zu machen, die sich aus Scham oder Kraftlosigkeit im Gemeindeleben nicht zeigen“. Bereits bestehendes und noch wachsendes Angebot für Frauen in den Gemeinden will die EFA mittels „direkter Hilfe über den Solidaritätsfonds oder Hinweise auf Beratungsstellen“ unterstützen.

Verabschiedet wurde der offene Brief auf der Herbstkonferenz der Evangelischen Frauenarbeit, die von 12. bis 14. Oktober in Wien stattfand. Inhaltlich widmete sich die Konferenz, an der 32 Delegierte aus ganz Österreich teilnahmen, dem Thema Ausgrenzung. Die neue Direktorin der Diakonie, Maria Katharina Moser, sagte in ihrem Impulsreferat, die persönliche Begegnung sei die „wirksamste Medizin“ gegen Vorurteile und Ausgrenzung. „Ausgrenzung ist ein Thema das betroffen macht – und einen auch leicht selbst betreffen kann“, meinte die Direktorin der Frauenarbeit Österreich, Gerti Rohrmoser. Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, die mit den Delegierten der Konferenz und Pfarrerin Silvia Nittnaus im Hauptbahnhof im „Raum der Stille“ den Sonntagsgottesdienst feierte, unterstrich in ihrer Predigt, dass Ausgrenzung „immer und in jedem Alter“ weh tue.

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