Frauen, Bildung und Gleichberechtigung im Fokus

Die „Lange Nacht“ im Albert Schweitzer Haus

 
von Martina Schomaker
Die „Lange Nacht der Kirchen“ bot eine fröhliche Auswahl – nicht nur an Give-Aways, sondern auch an Programmpunkten.
Die „Lange Nacht der Kirchen“ bot eine fröhliche Auswahl – nicht nur an Give-Aways, sondern auch an Programmpunkten.

Das Österreichweite Glockengeläut am 29. Mai kurz vor 18 Uhr war der Startschuss für die "Lange Nacht der Kirchen". Mehr als 740 Kirchen bundesweit luden zu über 3.000 Programmpunkten ein. Allein in Wien zählten die Veranstalter rund 140.000 Besucher. Auch die Evangelische Superintendentur A.B. Wien war gemeinsam mit der Evangelischen Hochschulgemeinde im Albert Schweitzer Haus mit von der Partie.

Das Thema der „Langen Nacht“ im Albert Schweitzer Haus wurde schnell klar: Kaum hatten die BesucherInnen einen Schritt durch die Eingangstür getan, leitete sie ein Weg gesäumt mit Luftballons und dem Venussymbol  ♀ in den Saal, wo die Ausstellung „Die Hälfte des Himmels“ sie erwartete. Von den „Reformatorinnen“ wie Katharina von Bora bis hin zu heutigen Superintendentialkuratorinnen führt die Ausstellung mit Blick auf die Rolle der Frau durch die Geschichte der Evangelischen Kirche in Österreich.

Was den Frauen wie von Bora oder Argula von Grumbach vor gut 500 Jahren gelang, nämlich die Eroberung der Feder, der Zugang zur Bildung und damit ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung, das ist für Frauen von heute noch längst nicht gang und gebe. Zu jeder vollen Stunde zeigten die Evangelische Diözese und die Hochschulgemeinde zwei Animationsfilme, bereitgestellt von den Animationsfilm-Expertinnen „tricky women“ und angekündigt von Hochschulpfarrerin Gerda Pfandl:

 
Der erste dreiminütige Film „Because I´m a Girl“ setzte sich für die Schulbildung von Mädchen ein. Am Beispiel einer jungen Afrikanerin, das wie jedes dritte Mädchen in Entwicklungsländern als Teenager mit fatalen Konsequenzen verheiratet wird, zeigte der Film, was eine Schulausbildung ändern könnte.

 
Auch der zweite, knapp 14-minütige Film „Beach Flags“ thematisierte Geschlechterungleichheit. Der preisgekrönte Kurzfilm machte auf die absurde Situation iranischer Schwimmerinnen aufmerksam: Diese können nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, weil Männer sie nicht im Badeanzug sehen dürfen.  

 
„Ansprechend gestaltete Ausstellung“ – „Filme, die zum Nachdenken anregen“ – „Tolle Sache“ - „interessante Beiträge“ – „Die Filme haben mir sehr gut gefallen“ – so lautete das Feedback der Besucher an der „Mitmach-Station“. – „Wir sagen ‚Danke‘ an alle Besucher und unserem Helfer Lennert für den gelungenen Abend“, sagte Pfarrerin Pfandl am Ende der Langen Nacht. „Und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.“

Text und Fotos: Martina Schomaker

Weitere Artikel

Nach Oben