Evangelische Jugend wirbt für fairen medialen Diskurs in Coronakrise
„Differenzierte Berichterstattung in traditionellen Medien und unter Influencer*innen“
Wien (epdÖ) – Mit einer medienethischen „Selbstverpflichtung“ will die Evangelische Jugend Österreich (EJÖ) für einen „offenen und fairen“ Diskurs in einer Gesellschaft werben, deren „Spaltung“ durch die Coronakrise sie „mit großer Sorge“ beobachtet. In dem sieben Punkte umfassenden Dokument, das die EJÖ auf ihrer Website (ejoe.at) veröffentlicht hat, wolle man für sich selbst „einen Haltepunkt setzen“ und andere dazu einladen, sich diesen Grundsätzen anzuschließen. Damit setze man sich für eine „differenzierte Berichterstattung sowohl in den traditionellen Medien wie auch unter den Influencer*innen auf den Sozialen Medienkanälen“ ein. Wer in den öffentlichen Diskurs eintrete, solle die „Stimmung im Land nicht noch weiter aufheizen, sondern Brücken bauen, so dass auch nach der Pandemie ein Miteinander in der (österreichischen) Gesellschaft möglich bleibt“.
Die sieben Punkte umfassen erstens einen Verzicht auf Absolutheitsansprüche in der eigenen Meinungsäußerung. Zweitens wolle man anerkennen, dass divergierende Meinungen zumindest in Teilen Recht haben können. Drittens verpflichtet man sich darauf, wissenschaftliche Fakten und Erkenntnisse nur mit Quellenangaben zu veröffentlichen. Diese Fakten sollen viertens „nicht durch zweideutige Berichterstattung diskreditiert werden“. „Offen anklagende Aussagen“ würden fünftens nur eingesetzt, um Ungerechtigkeiten zu benennen. Sechstens wolle man auf „persönliche Angriffe und satirische Überspitzungen, die beleidigend wirken könnten“, verzichten. Siebtens betont die EJÖ dennoch, Satire als wertvollen Beitrag zum Diskurs zu verstehen.
Entstanden ist die medienethische Selbstverpflichtung nach Auskunft von Jugendpfarrerin Bettina Növer bei einer Sitzung der diözesanen Jugendreferentinnen und -referenten, die sich „sehr erschüttert zeigten von den Spaltungen, die sie auch in ihren jeweiligen Mitarbeiterschaften wahrnahmen“. Unterzeichnet wurde das Dokument von der gesamtösterreichischen Evangelischen Jugend, den Gliederungen in allen Diözesen sowie der Evangelischen Jugend H.B.