Evangelisch-lutherische Synode in Graz mit Gottesdienst eröffnet

 
von Evangelischer Pressedienst

Superintendent Rehner an Synodale: „Ohne euch wäre diese Kirche fad“

Graz (epdÖ) – Mit einem Gottesdienst ist die Synode der evangelisch-lutherischen Kirche am Freitag, 4. Juni, in Graz eröffnet worden. Das evangelische Kirchenparlament tagt erstmals wieder seit Ausbruch der Coronakrise vor über einem Jahr. In seiner Predigt erinnerte der steirische evangelische Superintendent Wolfgang Rehner die in der Grazer Stadthalle versammelten Synodalen an die bedeutende Rolle, die sie in der Kirche und darüber hinaus in der Gesellschaft einnehmen: „Ihr, Synodale, ihr seid das Salz in der Suppe. Ohne euch wäre diese Kirche fad. Ohne eure Kirche wäre es fad in dieser Stadt, in deinem Dorf. Ohne euch wäre das Leben in Österreich so gut wie ungenießbar!“

Immer wieder bekomme man den Eindruck, die Kirche drehe sich zu sehr um sich selbst, bemerkte Rehner selbstkritisch. Dabei wolle man gerade das Gegenteil. Dementsprechend griff der steirische Superintendent in seiner Predigt den Titel des im Mai offiziell gestarteten kirchlichen Entwicklungsprozesses „Aus dem Evangelium Leben“ auf, der die Orientierung der Kirche an der frohen Botschaft zum Ausdruck bringe: „Auch wenn ihr wenige seid, ihr seid dafür da, dass ihr den Unterschied macht. Nicht die kleine Zahl wird schöngefärbt, sondern das Wesentliche wird in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.“

Die Synodalen rief er dazu auf, ihr Umfeld zu „Leuchträumen des Evangeliums“ zu machen: „Lasst die Türen eurer Räume offen, damit das Licht des Evangeliums weiter reichen kann – hinein in Kinderzimmer, in Hinterzimmer, in Räume wo gefeiert, geheilt, gepflegt oder auch gestorben wird. Gottes Liebe reicht für alle.“

Auf den Entwicklungsprozess “Aus dem Evangelium leben”, der auch eines der Themen der Synode ist, nahm auch der steirische römisch-katholische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl Bezug: “Aus dem Evangelium leben ist Auftrag an alle, die sich in die Fußstapfen Jesu begeben”, so Krautwaschl in einem schriftlich übermittelten Grußwort.

Die Synode findet unter umfangreichen Covid19-Präventionsmaßnahmen statt, so gilt die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen), Sicherheitsabstand und das Tragen von FFP2-Masken für alle Teilnehmenden.

Die Synode

Auf die rund 70 Delegierten aus ganz Österreich warten in der Grazer Messe vier arbeitsintensive Tage, da viele kirchenrechtliche Regelungen wegen der Einschränkungen durch die Coronakrise „nur provisorisch als Verfügung mit einstweiliger Geltung auf den Weg gebracht wurden und nun von der Synode diskutiert und beschlossen werden müssen“, wie Synodenpräsident Peter Krömer vorab dem Evangelischen Pressedienst erklärt hatte. Die Synoden sind das höchste gesetzgebende Organ der Evangelischen Kirchen. Die Synode der Evangelischen Kirche A.B. tagt bis Samstag, 5. Juni. Am Sonntag beginnt dann die Generalsynode der Evangelischen Kirche A.u.H.B, die bis einschließlich Montag, 7. Juni, dauert.

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