Die süßesten Früchte

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über Gerechtigkeit für die Kleinen

Dieser Tage geht mir das Lied von Peter Alexander und Leila Negra, nicht aus dem Kopf. Die Älteren unter uns werden es kennen. Da heißt es: „Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere, nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind. Die süßesten Früchte schmecken Dir und mir genauso, doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie.“ Das war die Antwort der Entenmutter auf die Klage des kleinen Entleins. Interessant ist allerdings, dass das Entlein sich mit der mütterlichen Antwort nicht abfinden wollte.

„Das Entlein weinte und klagte gar sehr, es trug sein gegebenes Schicksal nur schwer. Doch als es dann groß war, da ging es mit einem Bericht vors hohe Gericht. „Die Großen“, so sagte es, „fressen ganz keck den Kleinen die Kirschen und Sonstiges weg.“

Aus diesem Lied können wir viel über Gerechtigkeit lernen. Denn das Küken hat recht, die Großen beanspruchen nur das Recht, sie haben nicht recht. Die Kirschen auf den hohen Bäumen gehören dir und mir genauso, auch wenn wir nicht so groß sind. Gerechtigkeit ist dann, wenn Leitern gebaut werden, dass auch die Kleinen zu den Kirschen gelangen können. Denn die Kirschen sind allen geschenkt, wie der Himmel über uns allen geschenkt ist. Gerechtigkeit herrscht dann, wenn alle ihre Freiheiten, die sie von Gott geschenkt bekommen haben nutzen und gebrauchen können und sie keine Barrieren davon abhalten können. Das Lied geht mir nicht aus dem Kopf.

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