Die Leidenschaft, gemeinsam zu singen

10. Döblinger Chorfest in der Weinbergkirche

 
von Martina Schomaker
Vladimir Prado dirigiert und ein junger Döblinger Sänger lässt sich von der Musik anstecken
Vladimir Prado dirigiert und ein junger Döblinger Sänger lässt sich von der Musik anstecken

„Es geht um die Leidenschaft, ums gemeinsame Singen – nicht ums Perfekt-Sein“, so eine Sängerin der Wiener Evangelischen Kantorei, kurz bevor das 10. Döblinger Chorfest am Samstag, 22. Feber, in der Weinbergkirche begann. Rund 300 Menschen saßen an jenem späten Nachmittag in der vollen Kirche. Der Großteil waren Sängerinnen und Sänger aus fünf evangelischen Chören, aber auch um die 80 Zuhörer saßen zwischen ihnen. „Singen macht die Menschen fröhlich – und ist gut für den Blutdruck“, fügte die Sängerin zwinkernd hinzu. Dann erklangen die ersten Orgeltöne. Zur Einstimmung spielte Organist Thomas Reuters vier Stücke von Louis Marchand.

„‘Singet, springet, jubilieret‘ lautet das diesjährige Motto, wobei der Schwerpunkt auf ‚singet und jubilieret‘ liegt“, begrüßte Moderator Werner Horn die Gäste. Das ‚springet‘ übernahmen für die Erwachsenen die Kinder der lutherischen Pfarrgemeinde Döbling, die auch den ersten Auftritt im Altarraum zum Besten gaben.

Superintendent i.R. Horn führte durch das Programm des Chorfestes, sagte den Erlöserkirchen Gospel Choir der Reformierten Pfarrgemeinde H.B. Wien-Süd, den Kirchenchor der Pauluskirche der lutherischen Pfarrgemeinde Wien-Landstraße, die Wiener Evangelische Kantorei, den Gospelchor der lutherischen Thomaskirche in Favoriten sowie den gastgebenden Weinbergchor an und überbrückte gekonnt die Wechsel zwischen den Auftritten der Chöre mit Wissenswertem und so manchem Schmankerl über die vorgetragenen Lieder und deren Komponisten.

Ein besonderer „Hinhörer“ war die Eigenkomposition von Martin A. Seidl, Leiter des Gospelchores der Erlöserkirche, des 150. Psalm, „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!“ sowie die Stimmgewalt beim Zusammenspiel des Kirchenchors der Pauluskirche mit der Evangelischen Kantorei. Die vielen Sängerinnen und Sänger mussten sich dabei im ganzen Kirchraum verteilen. Außerdem beeindruckte der Gospelchor der Thomaskirche mit mehreren Soloeinlagen.

Bevor das Fest in der Unterkirche mit einem Buffet zu Ende ging, ergriffen Döblings Pfarrerin Andrea Petritsch und Superintendent Hansjörg Lein das Wort. „Es gebe das Chorfest nicht seit zehn Jahren, wenn es nicht einen Ideengeber, Initiator und Organisator gebe – und das ist Vladimir Prado“, sagte Pfarrerin Petritsch und überreichte dem Döblinger Chorleiter als Dankeschön ein Sackerl mit „Konzertgenuss ohne Arbeit“. Ebenso dankte sie auch Moderator Werner Horn.

„‘Wer singt, betet doppelt‘, heißt es“, sagte Superintendent Lein und lobte das Engagement der Pfarrgemeinde Döbling und im Besonderen des Chorleiters Vladimir Prado. „Ich hoffe, dass es weitergeht – kann man da ein ‚Ja‘ hören?“ – „Ja, ich lade Sie alle herzlich ein zum nächsten Chorfest 2015, immer am letzten Samstag im Feber um 17 Uhr“, antwortete Prado. Für ihn war der 22. Februar nicht nur aufgrund des zehnjährigen Chorfest-Jubiläums ein besonderes Datum. „Genau heute vor 13 Jahren haben wir die erste Chorprobe des Weinbergchors gehabt“, erinnerte er.

Text und Fotos: Martina Schomaker

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