Diakonie: Österreich braucht soziale Sicherheit und Zusammenhalt
Moser: „Wer sich sicher fühlt, hat Vertrauen in die Demokratie und in staatliche Institutionen“
Wien (epdÖ) – Österreich braucht eine Koalition für soziale Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit dieser Forderung hat sich Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser am Montag, 4. November, an jene Parteien gewandt, die am Dienstag wieder Sondierungsgespräche aufgenommen haben. „Was Österreich und die Menschen in diesem Land jetzt brauchen, ist soziale Sicherheit. Wer sich sicher fühlt, hat Vertrauen in die Demokratie und in staatliche Institutionen“, erklärt Moser in einer Aussendung der Diakonie. Außerdem erwarte sie sich von allen Parteien, die Österreich in den nächsten Jahren regieren wollen, ein klares und unmissverständliches Bekenntnis zu den Menschenrechten aller Menschen, die in diesem Land leben.
Langzeitpflege, die Bekämpfung von Kinderarmut, den Klimaschutz oder die Integration von Geflüchteten und Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt sowie Bildung, Wohnen und Gesundheit nennt die Direktorin des evangelischen Hilfswerks als entscheidende Zukunftsfragen. Ihre Erwartung sei, dass diese Fragen von den Parteien, die Österreich in den nächsten Jahren regieren wollen, mutig und offensiv angegangen werden. Das bedeute vor allem auch, in diese Bereiche zu investieren. „Maßnahmen für soziale Sicherheit sind Investitionen in die Zukunft“, betont Moser. „Sparen beim Sozialen ist kontraproduktiv, weil es weitere Gräben aufreißt“, warnt die Diakonie-Direktorin. Wesentlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt seien zudem Investitionen ins Soziale.
„Ich wünsche mir eine Regierung mit Haltung, eine Regierung, die die Menschenwürde ins Zentrum stellt“, bekräftigt Moser, denn jede Politik beruhe auf einer Wertebasis. Alle Menschen – „Arme und Reiche, Menschen mit und ohne Behinderungen, Menschen jedweden Alters und Geschlechts, jedweder Nationalität, Hautfarbe, Religion und sexueller Orientierung“ – seien gleichermaßen mit Würde ausgestattet. „Diese fundamentale Gleichheit muss in einem Regierungsprogramm zum Ausdruck kommen“, unterstreicht die Diakonie-Direktorin, die eine „Koalition für die Menschenrechte“ fordert. Der Schutz und die Achtung der Menschenwürde aller Menschen sei „eine der vornehmsten Aufgaben“ von Staat und Politik. Das dürfe keine leere Phrase sein, so Moser.