„Campus der Religionen“ verurteilt Vandalenakt auf jüdische Fahne

 
von Evangelischer Pressedienst

Religionsvertreter bestürzt über erneuten Vandalismus in Wiener Seestadt Aspern

Wien (epdÖ) – Die am Wiener „Campus der Religionen“ beteiligten Religionsgemeinschaften haben den erneuten Vandalenakt auf die jüdische Fahne auf dem Gelände in der Seestadt Aspern „aufs Schärfste“ verurteilt. „Wir sind betroffen und bestürzt über einen solchen Angriff gegen eine unserer Religionsgemeinschaften“, heißt es in einem schriftlichen Statement des Vereins am 20. Februar.

„Wir treten entschieden gegen jede Art von Respektlosigkeit und Feindseligkeit in unserer Stadt auf“, betonen die Religionsvertreter, „denn wo eine Religion angegriffen wird, sind auch alle anderen mitbetroffen, weil wir uns miteinander auf einem friedlichen und solidarischen Weg bewegen“. Der durch das Zerreißen der jüdischen Fahne gesetzte antisemitische Akt sei „ein Zeichen gegen den friedvollen Umgang miteinander, den wir in Wien schon lange pflegen“. Als Vertreter der acht beteiligten Religionsgemeinschaften stehe man weiterhin zur religiösen Vielfalt und bekenne sich zu einem freundschaftlichen Diskurs, der keine Diskriminierung oder Verletzung zulasse.

Zudem verurteilte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig die aktuelle Tat. In Wien gebe es keinen Platz für Rassismus und Antisemitismus, schrieb Ludwig auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Bundeshauptstadt sei eine Stadt des sozialen Zusammenhalts und Friedens, so der Bürgermeister.

Bereits mehrmals war die Flagge als Symbol des jüdischen Glaubens das Ziel von Vandalenakten, zuletzt war sie im Sommer des Vorjahres heruntergerissen worden. Im aktuellen Fall haben Zeugen eine Gruppe von sechs Personen beobachtet, wie sie die weiße Flagge mit dunklem Davidstern zerrissen haben, berichtete die Austria Presse Agentur (APA) am 19. Februar. Nun laufen Ermittlungen gegen die Unbekannten wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung und der Herabwürdigung religiöser Lehren.

Getragen wird der Campus von der Evangelischen, der Römisch-katholischen und der Neuapostolischen Kirche sowie der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ). Ebenso an dem interreligiösen Projekt beteiligt sind die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (ÖBR), die Hinduistische Religionsgemeinschaft in Österreich und die Sikh Gemeinde Österreich (SGÖ).

Weitere Artikel

Nach Oben