Bundeskanzlerin Bierlein besuchte Einrichtungen von Diakonie und Caritas
Zu Besuch in inklusiver Schule der Diakonie – Bierlein unterstreicht wichtige Arbeit sozialer Hilfsorganisationen
Zu Besuch in inklusiver Schule der Diakonie und im Mutter-Kind-Haus der Caritas – Bierlein unterstreicht wichtige Arbeit sozialer Hilfsorganisationen
Wien (epdÖ) – Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein hat am Mittwoch, 4. September, gleich zwei Einrichtungen der Sozialorganisationen Caritas und Diakonie besucht. Gemeinsam mit Maria Katharina Moser (Diakonie) war Bierlein zuerst in der inklusiven FIT Schule in Wien/Brigittenau. Mit Michael Landau (Caritas) ging es anschließend ins Mutter-Kind-Haus Immanuel. “Unsere solidarische Gesellschaft kann nur dank dem hauptsächlich ehrenamtlichen Engagement vieler zivilgesellschaftlicher Organisationen wie der Diakonie oder der Caritas funktionieren“, betonte die Bundeskanzlerin bei ihrem Besuch, „allen Einrichtungen und ihren Mitwirkenden gilt mein herzlichster Dank und mein großer Respekt für den Dienst im Sinne der Allgemeinheit“. Mütter und Kinder gehörten immer noch zu den armutsgefährdeten Gruppen und seien viel zu oft Opfer von Gewalt. „Sie verdienen unsere besondere Unterstützung“, bekräftigte Bierlein. Die Mutter-Kind-Häuser der Caritas seien beispielhafte Einrichtungen, „die unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und den Schwächsten helfen“. Ebenso gehöre es zum Selbstverständnis einer entwickelten Demokratie, dass vor allem Jugendliche mit Beeinträchtigungen und aus sozial benachteiligten Umfeldern „so weit wie möglich in unsere Gesellschaft integriert werden. Die inklusive Schule der Diakonie ist für viele Menschen Lichtblick und setzt ein klares Zeichen gegen Ausgrenzung. In ihrer aller Engagement zeigt sich die Stärke und das Beste unseres Landes.“
Zeichen der Wertschätzung
„Wir fühlen uns durch den Besuch der Bundeskanzlerin unterstützt in unserem Engagement für Chancengerechtigkeit“, sagt die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser. „Jedes Kind ist wertvoll, und jedes Kind ist gleich viel wert.“ Diese Haltung sei zentral, aber für viele nicht Realität. Moser: „Wir zeigen in der Schule, was es heißt, Kinder nicht zu beschämen, sondern sie wertzuschätzen und ihnen etwas zuzutrauen. Oder wie es eine Schülerin ausgedrückt hat: Seit ich hier bin, bin ich immer ermuntert worden. Ich weiß jetzt: Ich kann viel, und ich schaffe das!“ Michael Landau bedankte sich sehr herzlich für den Besuch der Bundeskanzlerin. Er sieht in dem Besuch auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der vielen Hilfsorganisationen in ganz Österreich: „Der Besuch macht deutlich, wie wichtig ein gelebtes Miteinander ist. Für die Mütter und Kinder, die hier leben, ist der Besuch darüber hinaus unglaublich ermutigend und wertschätzend.“ Und auch für die Caritas sei er „Ausdruck davon, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt eine Verantwortung ist, die von Politik und Zivilgesellschaft am besten gemeinsam gelebt werden muss“. In den Mutter-Kind-Häusern der Caritas leben Frauen und Kinder, die auf der Straße standen und hier nun einen Ort der Sicherheit gefunden haben. „Es sind Orte, an denen im Kleinen deutlich wird, was eine gelingende Gesellschaft auch im Großen ausmacht: das Versprechen, zusammenzustehen und auf die Schwächsten nicht zu vergessen“, so Landau.
Über die besuchten Projekte:
Die Inklusive Fachspezifische Schule für Individualisierte Teilausbildungen, kurz I-FIT der Diakonie, richtet sich an Jugendliche mit Beeinträchtigungen und sozial benachteiligte Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren, die nach Abschluss der Pflichtschule keine Ausbildungsstelle finden, eine solche abgebrochen haben, arbeitslos oder von Ausgrenzung bedroht sind. Ziel der Schule ist es, die SchülerInnen auf den Weg zu persönlichem Selbstbewusstsein sowie Ausbildungs- und Berufsreifekompetenz zu führen. Berufsorientierung und Vorqualifizierung erlangen sie in den Bereichen Bürotätigkeiten, Kindergarten, Tierpflege, Kochen und Gärtnerei.
Das Haus Immanuel ist eines von 12 Mutter-Kind-Häusern der Caritas in ganz Österreich, in denen insgesamt knapp 450 Wohnplätze für Mütter und ihre Kinder zur Verfügung stehen. In ihren Notquartieren, in den Mutter-Kind-Häusern oder in den Familienzentren begegnet die Caritas vielen armutsbetroffenen Frauen. Frauen, die oft jahrelang Situationen aushalten, weil sie keine Alternative sehen. Frauen, die obdachlos sind. Frauen, die Übergriffe erlitten haben und dringend ein Notquartier brauchen. Frauen, die Gewalt aushalten aus Angst davor, mit ihrem Kind auf der Straße zu stehen. In den Caritas-Mutter-Kind-Häusern finden die Mütter und ihre Kinder einen Ort der Sicherheit und die Möglichkeit, begleitet von multiprofessionellen Teams wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen.