Awakening Austria: „Keine ökumenische Veranstaltung“
Segensgebet für Kurz: unter diesen Umständen „skandalös“
Ganz und gar nicht einverstanden mit der medial teilweise kolportierten Verbindung der evangelischen Kirche zu dem freikirchlichen Großevent „Awakening Austria“ am vergangenen Wochenende und dem umstrittenen Segensgebet für Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz am 16. Juni sind Superintendent Dr. Matthias Geist und Superintendentialkuratorin Petra Mandl.
In einem offenen Brief an die Veranstalter kritisieren sie den Auftritt des ÖVP-Vorsitzenden Kurz sowie das unbedachte Segensgebet. Beides sei unter diesen gegebenen Umständen „skandalös“.
Geist und Mandl betonen, dass ein ökumenisches Event anders, sprich: vielfältiger und nicht einseitig gestaltet gewesen wäre. Eine „versöhnte Verschiedenheit mit anderen religiösen Traditionen“ sei zum Bespiel eine Säule für gelebte, gelingende Ökumene.
Live vor Ort beim „Awakening Austria“-Event war der lutherische Pfarrer Thomas Dopplinger aus Favoriten. „Dass auch nicht alle Anwesenden einverstanden damit waren, hat man bei dem kurzen Auftritt von Sebastian Kurz gemerkt. Einige haben die Halle verlassen. Die Angelegenheit war auf jeden Fall ein großes Fettnäpfchen, da Sebastian Kurz nicht mehr in seinem Amt als Bundeskanzler, sondern als Parteichef in Vorwahlkampfzeiten dort war. Abgesehen davon habe ich 'Awakening' aber auch als großen Segen erlebt“, so Thomas Dopplinger.
Hier lesen Sie den offenen Brief zu Awakening Austria von Superintendent Matthias Geist und Superintendentialkuratorin Petra Mandl.