Aus Spaß an der Freude

Sackgassenfest des s'Häferl: Sonnenschirm, Regenschirm und der Sturm im Glas

 
von Martina Schomaker
Zum zwölften Mal fand das "Sackgassenfest" statt.
Zum zwölften Mal fand das "Sackgassenfest" statt.

Nicht ganz so viel Sonne wie erhofft, aber auch nicht ganz so viele Regentropfen wie befürchtet, begleiteten das heurige „Sackgassenfest“ am Samstag, 5. September. Um 14 Uhr startete der Flohmarkt (der auch am Sonntag noch Schnäppchenjäger anlockte). Um 15 Uhr begann mit der Band „Holy Moly Jazzband Deluxe“ das Straßenfest in Mariahilf, auf dem Vorplatz der evangelisch-lutherischen Gustav-Adolf-Kirche.

„Wir feiern das Sackgassenfest aus Spaß an der Freude“, sagt Norvert Karvanek, Leiter des s´Häferl, und damit Ausrichter des Festes. Das s´Häferl in der Unterkirche der Gustav-Adolf-Kirche ist Treffpunkt für sozial Benachteiligte, wo viermal die Woche ein kostenfreies Mittagessen serviert wird. Vor zwölf Jahren wurde das Fest zum Dank und zum Abschied für s`Häferl-Gründerin Gerlinde Horn ausgerichtet. Doch warum so ein schönes Beisammen-Sein nur einmal feiern? Seitdem wird das „Sackgassenfest“ jedes Jahr gefeiert. Heuer somit zum zwölften Mal.  

„Wir hoffen , dass der Regen nicht kommt und der Sturm bloß im Glas serviert wird“, hatte Norbert Karvanek noch am Mittag des 5. September auf der Häferl-Facebook-Seite gepostet. Doch a uch wenn der Samstag bewölkt blieb, windig war, es gelegentlich Regenschauer gab und nicht so viele Nachbarn und Neugierige vorbeikamen wie im Vorjahr, ließen sich die, die gekommen waren, vom Wetter nur wenig beeindrucken. Mit Jacke und dank Sonnenschirm vor den Regentropfen geschützt, saßen sie auf den Bänken, lauschten der Musik und plauschten in den Abend hinein. Nach der Band Holy Moly Jazzband Deluxe traten Johannes Girmindl, Die zärtlichsten Diebe, Clara Blume und Wienerglühn auf.

Besonderes Schmankerl: Jitka Zimmermann, neue Geschäftsführerin der Evangelischen Stadtdiakonie Wien, zu der das s`Häferl gehört, stellte sich kurz vor.

Besondere Ehre: Ein Geburtstagsständchen sangen alle für Iby. „Sie ist ein Glücksfall und unersetzlich fürs Häferl-Team“, so Karvanek, der seiner ehrenamtlichen Mitarbeiterin einen großen Blumenstrauß überreichte.

Weitere Informationen unter https://de-de.facebook.com/haeferl

Zum s'Häferl:

Das 's Häferl ist Teil der Evangelischen Stadtdiakonie Wien. Es wurde als eine Selbsthilfegruppe für Haftentlassene und Freigänger gegründet, ist heute aber viel mehr: ein Treffpunkt für an den Rand der Gesellschaft Gedrängte. Ehemalige Häftlinge, soziale Randgruppenbesetzer und ganz "normale" Menschen kochen und servieren ehrenamtlich im Häferl, das an den Öffnungstagen von durchschnittlich 300 Gästen - Obdachlose, Haftentlassene, sozial Ausgegrenzte - besucht wird. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter leiten den Tagesbetrieb autonom.

Geöffnet hat ‘s Häferl an vier Tagen in der Woche: Am Mittwoch, Donnerstag und Samstag von 12 bis 17 Uhr; am Sonntag von 12 bis 16 Uhr.

Text und Fotos: Martina Schomaker

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