1+1 = 2,6
Jubiläum für Inge Troch - Mathematikerin ist seit zehn Jahren Kuratorin der Superintendenz A.B. Wien
„Sie lebe hoooch, unsere Inge Troch“, sangen rund 180 Gäste am 24. Februar im Kuppelsaal der TU Wien der Jubilarin zu, angestimmt von Maria Holzeis-Augustin und vorweg eingeleitet mit „Fanfaren-Tröten“, geblasen u.a. vom evangelischen Bischof Michael Bünker und vom katholischen Bischofsvikar Darius Schutzki. Viel Spaß, viel Musik und die unterschiedlichsten Erklärungen für das Fest-Motto „1 + 1 = 2,6“ genossen die Gäste auf der Multi-Jubiläumsfeier von Inge Troch. Gefeiert wurde nicht nur ihr 75. Geburtstag, sondern auch ihr zehnjähriges Amtsjubiläum als Wiener Superintendentialkuratorin. Und noch weitere Jubiläen jähren sich: Heuer ist Inge Troch seit 40 Jahren ehrenamtlich aktiv in der Evangelischen Kirche, heuer ist sie seit 50 Jahren promoviert und seit 45 Jahren habilitiert.
Einen Abend lang hatten Gäste und prominente Gratulantinnen und Gratulanten gerätselt, wie das Motto der Feier „1+1=2,6“ wohl zu deuten wäre. Kurz vor Ende lüftete die Mathematikerin Inge Troch das Geheimnis: „Das ist die Formel der Teamarbeit“, wie sie der Astronaut Franz Viehböck formuliert habe. „Gemeinsam schafft man mehr als die Summe der Einzelteile“, sagte die Superintendentialkuratorin.
Bischof Michael Bünker würdigte die „gestandene Protestantin und kompetente Naturwissenschaftlerin“, „ohne Sie wäre die Evangelische Kirche weniger nachdenklich, umsichtig, grundsätzlich und humorvoll“. Entschlossenheit und Mut zeichneten Inge Troch aus, die sich „immer mehr einsetzt, als Beruf und Familienleben fordern“, so der Bischof. „Du bist die Engagierte schlechthin“, meinte ihr „Alter Ego“ in der Leitung der Evangelischen Diözese Wien, Superintendent Hansjörg Lein. Inge Troch gehe immer „mit Gefühl, Verstand und Energie“ an eine Sache heran.
Gemeinsam mit ihrem beruflichen Wegbegleiter, dem Mathematikprofessor Felix Breitenecker, ließ Troch ihren Lebensweg Revue passieren. Aufgewachsen im Nachkriegswien, die Bindung zur Lutherischen Stadtkirche, in der sie konfirmiert wurde, dann der Entschluss zum Studium an der Technischen Universität, wo das Verhältnis der weiblichen Studierenden zu den männlichen Kollegen bei 1:60 lag. „Glaube und Technik haben als immer wiederkehrende Themen mein Leben begleitet“, erklärte die Jubilarin und dankte „den vielen Wegbegleitern und jenen, die den Mut hatten, mir auf neuen Wegen zu folgen“.
Dass Troch „offenherzig für Neuerungen“ sei, unterstrich auch ihre „Amtskollegin“, die niederösterreichische Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour. Troch bewahre immer den Überblick, nehme Teil und Anteil am Leben der Gemeinden und deren Sorgen, sei „ideenreich, geistreich, engagiert evangelisch und tatkräftig im Amt“, dabei immer „absolut herzlich“.
Diakonie-Direktor Michael Chalupka überreichte der Jubilarin im Rahmen der Feier das „Kronenkreuz“, die höchste Auszeichnung der Diakonie. „Unerschrocken und mit offenem Herzen evangelisch“ habe Troch sich für diakonische Anliegen und Projekte eingesetzt. „Gerade in einer Zeit, wo allen in der Flüchtlingsarbeit Tätigen ein heftiger Wind entgegenweht“, habe Troch ein „wichtiges Rückgrat“ gebildet.
Zum Geburtstag gratulierten nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der Wiener Pfarrgemeinden mit symbolischen Geschenken und individuell getexteten Geburtstagsständchen, auch die Fußgängerbeauftragte der Stadt Wien, Petra Jens, stellte sich ein, um der „leidenschaftlichen Fußgängerin, die sehr zielstrebig durchs Leben geht“, ihre Wünsche zu überbringen. Eine Kabarettgruppe aus Floridsdorf ließ vor den Gästen aus Evangelischer Kirche und Ökumene die Mühen einer nächtlichen Presbyteriumssitzung aufleben, während Oberkirchenrat Karl Schiefermair (Gitarre) gemeinsam mit Robin Jisa (Akkordeon) sowie das Saxophonquartett Danubia für den musikalischen Rahmen des Abends sorgten, durch den Maria Katharina Moser führte.
Text: epdÖ und Martina Schomaker
Fotos: Martina Schomaker, Petra Jens (1)
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